Die Austrian Airlines verschärft nach den dramatischen Einbrüchen im Luftfahrtgeschäft den Sparkurs. Bis Mitte 2010, also innerhalb der nächsten zwölf Monate, werden rund 1.000 Stellen abgebaut. Die Mitarbeiter wurden am Donnerstag vom Vorstand darüber informiert. Erstmals bestätigt hat der Konzern, dass es Kündigungen geben wird. Der ÖGB warnt das Management vor vorschnellen "Panikmaßnahmen".
Gelingen soll der Stellenabbau mit Auslagerungen, wie schon beim Catering, aber auch durch Nichtnachbesetzung von frei werdenden Posten. Kündigungen wird es allerdings auch geben. Vom Personalabbau besonders betroffen werden "Verkauf" und "Netzwerk" (Flugplanung) sein, wo 300 Vollzeitstellen wegfallen sollen.
Die Einschnitte sind Teil des "nachhaltigen" Sparprogramms (2010 bis 2012) über 200 Mio. Euro. Dieses Sparpaket setzt auf dem 225 Mio. Euro schweren Akut-Einsparprogramm auf, das für das laufende Jahr 2009 geschnürt worden war und laut AUA bereits erfüllt ist. Die AUA hat derzeit knapp 8.000 Mitarbeiter. Die AUA-Vorstände Andreas Bierwirth und Peter Malanik betonten, die Restrukturierung des Unternehmens sei zwingend erforderlich, "um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein".
"Alle Airlines befinden sich in einer der größten, wenn nicht der größten Krise seit Beginn der Luftfahrt", sagte Bierwirth. Das volle Ausmaß sei erst in den letzten Monaten deutlich geworden, zu den Umsatzeinbußen kämen jetzt auch wieder steigende Ölpreise. Wie viele Menschen tatsächlich ihren Job verlieren werden, wollten Bierwirth und Malanik nicht präzisieren.
Der ÖGB fordert das Management der AUA auf, von "Panikmaßnahmen" wie dem jetzt angekündigten Abbau von 1.000 Stellen vorerst Abstand zu nehmen und verweist darauf, dass die AUA während der Zeit der Kurzarbeit ohnedies keine Mitarbeiter kündigen darf. Die Kurzarbeit bei der AUA dauert noch bis 30. September.