Als nicht finanzierbar haben Oppositionsparteien der Südtiroler Landesregierung das "Mammutprojekt" Brenner-Basistunnel (BBT) bezeichnet. Sowohl die Freiheitlichen als auch die "Union für Südtirol" sehen sich durch die jüngsten Aussagen des Italienischen Projektkoordinators, dass "der Staat Italien kein Geld dafür habe", bestätigt.
"Die Gesamtfinanzierung des Tunnelprojektes und die Finanzierung der Zulaufstrecken stehen nach wie vor in den Sternen", meinte Parteiobmann und Landtagsabgeordneter der Union für Südtirol, Andreas Pöder, in einer Aussendung. Für ihn sei weder geklärt, wer den Brenner-Basistunnel letztlich bezahle, wie und wie lange er gebaut werde und vor allem wisse man nicht, welchen Nutzen der Tunnel für die Verringerung des Transitverkehrs entlang der Brennerachse bringen solle.
Pöder bezeichnete den BBT als "das größte Risikoprojekt, das je in Mitteleuropa errichtet wurde". Seiner Meinung nach solle die Landesregierung "ihre sture Haltung aufgeben und sich vom BBT-Projekt langsam aber sicher verabschieden".
Über jene Äußerung von Mauro Fabris, von Ministerpräsident Silvio Berlusconi beauftragter Koordinator des Projektes BBT, dass der Staat Italien kein Geld dafür habe, seien "wohl nur jene überrascht, die bisher in einem Wolkenkuckucksheim gelebt und sich und andere nach allen Regeln der Kunst getäuscht hätten". Dies erklärte der freiheitliche Südtiroler Landesparteiobmann und Landtagsabgeordnete Pius Leitner auf der Internetseite "Südtirol Online".
Was die Kosten des "Mammutprojektes" betreffe, bewege man sich "im luftleeren Raum, Herr Fabris spreche aber von 16 Mrd. Euro". So habe also Italien kein Geld und auch in Österreich hätten die notwendigen Mittel bisher nicht ausfindig gemacht werden können. Leitner sei gespannt, ob die Landesregierung "endlich zugebe, über Jahre einem Phantom nachgerannt zu sein".
Am Donnerstag (19.11.) wird das Ergebnis einer "Machbarkeitsstudie" zum Ausbau der Brennereisenbahn im Südtiroler Unterland präsentiert. Damit "der Brenner-Basistunnel nicht in einem Flaschenhals mündet", war dieser Abschnitt durch das Unterland als "prioritäres Baulos" eingestuft worden.