Fekter: Baldiger Wechsel der Postler zur Polizei

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Schneller als bisher angenommen könnten die ersten Postler bei der Polizei zum Einsatz kommen. Innenministerin Maria Fekter (V) erklärte in den "Salzburger Nachrichten", sie hoffe, dass die ersten Postbediensteten "bereits mit 1. September" bei der Polizei eingesetzt werden können. Beamten-Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) hatte vorige Wochen noch gemeint, im Spätherbst könnten die ersten nicht benötigten Post- und Telekombeamte in Polizeidienststellen arbeiten.

Fekter teilte nun mit, dass sich bis jetzt schon "mehrere Dutzend" freiwillig gemeldet haben. Sie werden nur im Verwaltungsbereich arbeiten, in der EDV, als Unterstützung im Verwaltungsablauf, für Bürotätigkeiten. Daher sind sie hauptsächlich in Ballungszentren in größeren Dienststellen einzusetzen. Zurzeit wird im Innenministerium der Bedarf erhoben und die Sicherheitsakademie bereitet sich schon auf die Schulungen der Postbeamten vor.

Gewerkschaft: Nicht realistisch

Die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) ist "mehr als erstaunt" über die Ankündigung von Innenministerin Fekter. Diese Aussagen seien "unrealistisch", meinte GPF-Vorsitzender Gerhard Fritz in einer Aussendung. Bis heute gebe es weder Anforderungsprofile noch Jobbeschreibungen.

Fekter sei bisher "alles schuldig geblieben", was für einen möglichen Wechsel der Post- und Telekombeamten nötig wäre. Neben Anforderungsprofilen würden auch konkrete Jobbeschreibungen und Planstellen sowie die Rahmenbedingungen für einen Wechsel fehlen. Auch stößt sich Fritz daran, dass "nicht einmal ein Gesprächsversuch mit den zuständigen Betriebsräten oder mit der GPF" stattgefunden habe.

Es sei "unverantwortlich, mit solchen inhaltslosen Placeboankündigungen der Bevölkerung sicherheitspolitische Aktivität vorzugaukeln". Fritz forderte Fekter auf "Nägel mit Köpfen" zu machen, "in dem Sie zuerst Ihre Hausaufgaben erledigen".

Heinisch-Hosek beharrt auf Spätherbst

Beamtenministerin Heinisch-Hosek hat unterdessen bekräftigt, dass nicht benötigte Post- und Telekombeamte wahrscheinlich erst im Spätherbst zur Polizei wechseln können. Die Ankündigung von Fekter könne man nicht bestätigen, erklärte eine Sprecherin gegenüber der APA. Die Expertengruppe arbeite derzeit immer noch an den Rahmenbedingungen - etwa einem entsprechenden Jobprofil. Erst wenn die Ergebnisse der Arbeitsgruppe vorliegen, könne man von einem Zeitplan sprechen, hieß es.

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