Österreicher steigen in der Krise aufs Fahrrad um

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Die Wirtschaftskrise lässt die Österreicher offenbar deutlich stärker in die Pedale treten. Bei einer bundesweiten Umfrage des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) haben 47 Prozent angegeben, heuer mehr Rad zu fahren als im Vorjahr. Zwei Drittel stellten fest, dass sich die Bedingungen zum Radfahren in Österreich verbessert haben, aber nur jede dritte Person beurteilten diese Bedingungen als gut. Überraschend: Jeder Vierte kann sich vorstellen, in Zukunft ein Elektrofahrrad zu kaufen.

"Die Wirtschaftskrise verstärkt den Radfahrboom in Österreich. Gerade bei Kurzstrecken unter fünf Kilometern steigen immer mehr auf das Fahrrad um", analysierte VCÖ-Experte Martin Blum das Ergebnis der Umfrage. Bereits für 63 Prozent ist die Kostenersparnis ein Grund Rad zu fahren.

Viel Potenzial

Die Studie zeigt aber auch, dass man hierzulande für die Radfahrer noch viel tun kann: Nur 36 Prozent der befragten Personen sind mit den Bedingungen zum Radfahren "sehr zufrieden" bzw. "zufrieden". Jeder zehnte beurteilte diese als "nicht genügend". Obwohl zwei Drittel verbesserte Bedingungen für das Radfahren in ihrem Wohnort registrierten, gab der VCÖ zu bedenken, dass Österreich "gegenüber den internationalen Spitzenreitern beim Alltagsradfahren - Niederlande und Dänemark - noch viel aufzuholen hat".

Radfahren entwickelt sich auch immer mehr zum Wirtschaftsfaktor: Zehn Prozent haben laut Umfrage vor, sich heuer noch ein neues Fahrrad zu kaufen. Neun Prozent der Radfahrer haben in diesem Jahr bereits ein neues Fahrrad erworben. Und 23 Prozent sagten, dass ein Elektrofahrrad für sie von Interesse sei. "Elektrofahrräder sind für ältere Menschen und für Business-Fahrten besonders ideal. Gerade in Österreich mit der hügeligen Topographie sind Elektrofahrräder bestens geeignet", so Blum.

64 Prozent der Befragten kritisierten, dass es in Österreich ein "eklatantes Parkplatzproblem" für Fahrräder gebe. Der VCÖ fordert daher mehr und bessere Abstellanlagen.

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