Im heurigen Jahr waren die Spritpreise noch nie so hoch wie im August. Und das, obwohl die Preise am Rotterdamer Spotmarkt gesunken sind.
Der Durchschnittspreis für Diesel bewegte sich laut ARBÖ den ganzen Juli (mit Ausnahme der drei ersten Tage) unter der 1-Euro-Marke. Seit 10. August liegt der Preis abgesehen von drei Tagen kontinuierlich über der 1-Euro-Grenze.
Der Liter Euro Super 95 kostete zwischen 7. Juli und 7. August im Durchschnitt durchwegs zwischen 1,04 und 1,09 Euro. Seit 8. August schnellte der Preis für Super-Benzin plötzlich hoch und bewegt sich seitdem im Schnitt täglich bei 1,1 Euro.
Mythos Rotterdam
Aus Sicht der Autofahrerclubs hätten die Preis-Entwicklungen mit den Notierungen in Rotterdam nichts zu tun. Vielmehr würden diese „von der Mineralölwirtschaft nur als Vorwand in ihrer Preisgestaltung genutzt“, kritisiert Lydia Ninz vom ARBÖ gegenüber MONEY.
Wegen der neuen Verordnung, die Tankstellenpächtern verbietet, die Spritpreise öfter als einmal am Tag zu erhöhen, ziehen immer mehr Spritkonzerne vor den Verfassungsgerichtshof. Sie beklagen wegen unterschiedlicher Öffnungszeiten der Tankstellen Wettbewerbsverzerrungen.
Gegen die Verordnung laufen aber auch Autofahrerclubs Sturm, weil sie dazu führe, dass die Preise in der Früh extrem hoch angesetzt werden – Autofahrer, die in der Früh tanken müssen, würden so draufzahlen, so Ninz.
Niedrige Margen
Der Fachverband der Mineralölindustrie verteidigt gegenüber ÖSTERREICH die Preispolitik der Tankstellen: Kaum ein Markt sei so transparent, wie das Tankstellengeschäft, wo die Preise gut sichtbar ausgeschildert werden. Die Tankstellenmargen seien in Österreich sehr niedrig.
Preiskampf in Kärnten
Laut aktuellem Spritpreisvergleich befinden sich unter den 10 günstigsten Anbietern für Euro Super an den ersten 4 Plätzen nur Kärntner Tankstellen. Bei Diesel sind 7 der 10 billigsten Anbieter Kärntner Tankstellen.