Der Vertrag zur Übernahme des Autobauers Opel durch den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna soll an diesem Donnerstag (15. Oktober) unterschrieben werden. Das erfuhr die Deutsche Presse- Agentur dpa aus Verhandlungskreisen. Der bisherige Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) will wie berichtet 55 Prozent der Anteile an Magna und die russische Sberbank verkaufen.
GM will 35 Prozent behalten, die restlichen 10 Prozent sollen an die Opel-Mitarbeiter gehen. GM und Magna wollen den Vertrag unter dem Vorbehalt abschließen, dass die zugesagte Staatshilfe in voller Höhe bewilligt wird, hieß es in den Kreisen. Deutschland will, dass sich die anderen Opel-Länder in Europa an den Krediten und Bürgschaften über 4,5 Milliarden Euro beteiligen. Bisher gibt es aber noch keine Zusage.
Gespräche in Spanien
Im Streit um das milliardenschwere staatliche Hilfspaket für den Opel kommt der spanische Industrieminister Miguel Sebastian am Dienstag (13. Oktober) mit Magna-Chef Siegfried Wolf zusammen. An dem Treffen in Madrid nehmen auch Vertreter der Gewerkschaften und der Regierung der Region Aragonien teil, wo sich das spanische Opel-Werk befindet.
Die Madrider Regierung fordert von Magna langfristige Garantien für die Opel-Fabrik in Figueruelas nahe Saragossa. Andernfalls werde sein Land kein Geld für den Rettungsplan geben, hatte Sebastian vergangenen Freitag in Berlin gewarnt. Nach jetzigem Stand will Magna in Figueruelas rund 1.300 der etwa 7.000 Arbeitsplätze streichen. Spanien fürchtet zudem, dass Produktionsteile für den Opel Corsa ins deutsche Eisenach verlagert werden.
Ungeachtet der noch bestehende Probleme soll der Vertrag zur Übernahme des Autobauers Opel durch den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna an diesem Donnerstag unterschrieben werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa aus Verhandlungskreisen. Der bisherige Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) in den US und Magna wollen den Vertrag unter dem Vorbehalt abschließen, dass die zugesagte Staatshilfe in voller Höhe bewilligt wird, hieß es in den Kreisen.
Guttenberg drängt auf Mitfinanzierung
Der deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg geht weiter von einer Mitfinanzierung der Opel-Übernahme durch Magna seitens der anderen EU-Länder mit Fabriken des Autobauern aus. "Ich bin zuversichtlich, dass wir insgesamt zu einer tragfähigen Lösung kommen werden und dass es dann auch von den anderen Ländern eine Beteiligung geben wird an der Finanzierung", sagte Guttenberg in Berlin.
"Wir haben immer darauf gedrungen, dass sich die Länder, die letztlich von dem Gesamtkonzept (für Opel) betroffen sind, auch entsprechend mitbeteiligen", ergänzte er.
Koch setzt auf Führung Deutschlands
Beim Ringen um europaweite Staatshilfen für Opel muss Deutschland nach Ansicht des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) das Heft in der Hand behalten. "Ein Land muss bei Opel die Führung haben und die Bundesregierung hat dabei eine Führungsverantwortung", sagte Koch in Berlin. "Es gibt für jedes Unternehmen irgendwo auch ein Stück Heimat." Für Opel liege diese Heimat in Deutschland.
Kurz vor dem geplanten Opel-Verkauf verhandelt die deutsche Regierung mit den anderen EU-Ländern mit Opel-Standorten um deren Beteiligung an den milliardenschweren Hilfen. Der Rüsselsheimer Autobauer unterhält noch Werke in Spanien, Großbritannien und Belgien. "Jeder muss sagen, was geht, und was nicht geht", drängte Koch die Regierungen zu schnellen Entscheidungen.