Die Schwäche der britischen Währung lastet auf den Gewinnen der deutschen Volkswagen-Tochter Audi. Audi-Finanzvorstand Axel Strotbek sagte der "Börsen-Zeitung", Wechselkurseffekte drückten auf die Ertragskraft. "Insbesondere das schwache Pfund macht sich bemerkbar." Großbritannien sei der drittgrößte Markt für Audi.
In den USA schreibe Audi derzeit rote Zahlen. "Mit den derzeitigen Wechselkursverhältnissen lässt sich für uns ohne Wertschöpfung in Nordamerika kein Gewinn erwirtschaften." Dennoch sei eine eigene Produktion in den USA, die den schwachen Dollar abfedern würde, kein Thema. "Beim Thema US-Werk gibt es kurzfristig keinen Investitionsbedarf", sagte Strotbek.
Konzernweit will Audi heuer trotz eines erwarteten Rückgangs der Verkaufszahlen um 10 Prozent ein "signifikant positives Ergebnis erzielen". Mit Blick auf das abgelaufene zweite Quartal sagte Strotbek: "Wir gehen davon aus, dass es uns gelungen ist, die Ergebnisqualität des ersten Quartals fortzuschreiben."
Für das kommende Jahr stellt Audi nur eine leichte Erholung in Aussicht. "Wir gehen davon aus, dass wir die Talsohle im Laufe dieses Jahres erreichen", sagte Strotbek. Die Rekordwerte von 2008 bei Absatz, Umsatz und Ergebnis ließen sich aber 2010 noch nicht wieder erreichen.
Normales Produktionsniveau ab August
Audi will seine Produktion ab August wieder auf ein normales Niveau hochfahren. "Die Lagersituation sowie Angebot und Nachfrage haben sich rasch wieder eingependelt", sagte Finanzchef Axel Strotbek der "Börsen-Zeitung". "Bei den Volumenmodellen sind wir gar nicht mehr von Kurzarbeit betroffen, beim A6 und A8 wird am Standort Neckarsulm noch bis Ende Juli an einigen Tagen kurzgearbeitet." Zusätzlicher Handlungsbedarf bestehe nicht, betonte er. Durch neue Modelle werde die Auslastung weiter verbessert.
Im ersten Halbjahr hatte die VW-Tochter ein Zehntel weniger Fahrzeuge verkauft. "Das ist genau das, was wir nach heutigem Stand für das Gesamtjahr prognostizieren", sagte Strotbek. "Wenn ich heute in unsere Auftragsbücher schaue, bin ich zuversichtlich." Die Talsohle werde heuer erreicht, 2010 rechne er mit einer Erholung. Bereits vor zwei Wochen hatte Audi-Chef Rupert Stadler einen "Silberstreif am Horizont" ausgemacht.