Die italienische Großbank UniCredit weist für ihr Österreich-Geschäft, die Bank Austria, für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn von 109 Mio. Euro aus, nach 18 Mio. Euro im Jahr davor.
Unterstützt haben niedrigere Risikokosten und das operative Geschäft. Im vierten Quartal alleine stand jedoch ein Verlust von 230 Mio. Euro zu Buche. Grund dafür waren hohe Restrukturierungskosten, im vierten Quartal fielen 351 Mio. Euro an Integrationskosten an.
Im Gesamtjahr gingen die Kreditrisikokosten der Bank Austria wieder deutlich zurück, zum Ende des Jahres standen sie bei 27 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens, nach 63 Basispunkten Ende 2020. Das Kundenkreditvolumen der Bank lag zum Ende 2021 bei 66,1 Mrd. Euro.
Die operativen Einnahmen stiegen im Jahresvergleich um rund 6,2 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro. Eine deutliche Steigerung gab es im Handelsergebnis, das von 60 Mio. auf 104 Mio. Euro zulegte. Auch die Einnahmen aus Dividenden und anderen Kapitalbeteiligungen legten um 73,8 Prozent auf 179 Mio. Euro zu.
Einnahmen erhöhten sich
Die Einnahmen aus Gebühren und Provisionen erhöhten sich indessen um 6,8 Prozent auf 697 Mio. Euro, die Nettozinseinnahmen fielen um 5 Prozent auf 856 Mio. Euro zurück. Das operative Ergebnis lag um 17,1 Prozent höher bei 706 Mio. Euro.
Die Kostenquote - das Verhältnis der Kosten zu den Einnahmen - verbesserte sich trotz der hohen Restrukturierungskosten von 65,8 Prozent auf 62,3 Prozent. Die Personalkosten gingen dagegen leicht um 1,3 Prozent auf 613 Mio. Euro zurück. 2021 waren in der Bank Austria 5.118 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) beschäftigt, das sind um 236 Vollzeitäquivalente weniger als zum Ende 2020.
Umbau vergangenen Sommer
Im Sommer 2021 hat die UniCredit ihre Konzernstruktur umgebaut. Seitdem zählt Österreich nicht mehr zur Sparte Westeuropa, sondern gemeinsam mit Slowenien, Slowakei, Ungarn und Tschechien zum Bereich Zentraleuropa. Für den gesamten Raum Zentraleuropa stand im vierten Quartal 2021 ein Verlust von 176 Mio. Euro unterm Strich, im Gesamtjahr 2021 blieb dagegen ein Überschuss von 486 Mio. Euro übrig.