Die britische Bank Barclays hat wegen einer Panne bei der Ausgabe von Anleihen im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht.
Auf die Aktionäre entfiel ein Gewinn von 1,4 Mrd. britischen Pfund (1,7 Mrd Euro) und damit fast ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Donnerstag in London mitteilte. Zwar stiegen die Erträge - also die gesamten Einnahmen der Bank - um 10 Prozent auf 6,5 Mrd. Pfund.
Doch eine höhere Risikovorsorge und die Mehrkosten infolge des Fehlers bei der Anleihen-Ausgabe zehrten die Zuwächse mehr als auf. Die Bank hatte versehentlich mehr strukturierte Anleihen und börsennotierte Schuldverschreibungen ausgegeben, als sie zuvor bei US-Behörden beantragt hatte. Daher musste sie die Papiere mit Verlust zum ursprünglichen Preis zurückkaufen. Barclays hatte deshalb bereits Ende März eine Sonderbelastung von etwa 450 Millionen Pfund angekündigt.
Bankchef C.S. Venkatakrishnan berichtete von einem ansonsten starken ersten Quartal. Der Handel mit Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffen legte infolge der Marktturbulenzen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kräftig zu. Im laufenden Jahr will die Barclays-Führung weiterhin eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von mehr als zehn Prozent erzielen. Im ersten Quartal lag die Rendite trotz der Sonderbelastung bei 11,5 Prozent.