Banken

Zinsen für Immo-Kredite steigen kräftig

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Die Erhöhung der EZB-Zinsen wirkt sich bereits deutlich bei den Endkunden aus. Die Banken haben den Zinssatz für neue Wohnbau-Darlehen hinaufgeschraubt - auf den höchsten Wert seit Februar 2017.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im Juli um 50 und im September um 75 Basispunkte auf 1,25 Prozent angehoben. Daher erreichte der Zinssatz für neu vergebene Wohnbaukredite in Österreich laut Nationalbank mit 2,08 Prozent den höchsten Wert seit Februar 2017.

Gegenüber dem Tiefststand von 1,12 Prozent im März 2021 bedeutet das einen Anstieg um 96 Basispunkte.

Insbesondere die Zinsen für fix verzinste (bzw. längerfristig zinsgebundene) Finanzierungen gingen in die Höhe, so die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). 

Fixzinsen bei 2,55 Prozent

Bei langfristig (d. h. zumindest auf 10 Jahre) gebundenen Konditionen bei den Neukrediten stiegen die Zinsen im Vorjahresvergleich um 125 Basispunkte auf 2,55 Prozent. Im variabel verzinsten Bereich (bzw. mit kurzfristiger Zinsbindung bis zu einem Jahr) erhöhten sich die Zinsen um 51 Basispunkte auf aktuell 1,44 Prozent.

Weniger neue Kredite vergeben

Während die Nachfrage nach Wohnbaukrediten – trotz steigender Zinsen – bis inklusive Juli 2022 hoch blieb, gab es nun erstmals einen deutlichen Rückgang bei den Neukreditvergaben.  Die innerhalb Österreichs neu vergebenen Finanzierungen zur Schaffung und Erhaltung von Wohnraum erreichten im August 2022 mit 1,267 Mrd. Euro den niedrigsten Wert seit Anfang 2017. 

Der starke Rückgang im August steht in engem Zusammenhang mit dem steigenden Zinsniveau, wobei steigende Immobilienpreise und die anhaltend hohe Inflation die Leistbarkeit von Immobilien weiter einschränken.

Dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten in den Vormonaten so hoch war, führen die Experten der Nationalbank auf Vorzieheffekte vor den Zinserhöhungen und die mit 1. August in Kraft getretenen strengeren Regeln für die Kreditvergabe zurück.
 

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