BayernLB will Hypo an Österreich verschenken

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Die Bayerische Landesbank (BayernLB) will ihre Kärntner Krisentochter Hypo Group Alpe Adria an die Republik Österreich verschenken. Ein Kompromissvorschlag zur Rettung des Instituts sehe vor, dieses komplett an das Nachbarland abzutreten, schreibt das deutsche "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Bundeskanzler Faymann mahnte die Verantwortung der Eigentümer der Hypo ein.

Die dringend notwendige Kapitalerhöhung von mindestens 1,5 Mrd. Euro müsse bei einem Ausstieg der BayernLB Österreich stemmen, so das "Handelsblatt". Die BayernLB wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Bayerns Finanzminister Fahrenschon sagte, die BayernLB habe "ein substanzielles Angebot zur Rettung der Hypo" vorgelegt. Details nannte er nicht.

Mit dem Komplettrückzug aus der Kärntner Hypo würde die BayernLB ihr Scheitern eingestehen und müsste die Milliardeninvestitionen der vergangenen Jahre in den Wind schreiben, schreibt das "Handelsblatt". Die Hypo braucht bis Jahresende dringend frisches Kapital. Die BayernLB wolle aber als Besitzer kein frisches Kapital in die Bank stecken.

Kanzler Faymann forderte die Alteigentümer erneut auf, ein Konzept vorzulegen. Österreich habe mit Partizipationskapital und Garantien bereits geholfen und "wir stehen für Verhandlungen zur Verfügung - aber es geht nicht, dass man uns das Thema einfach rüberschiebt", sagte er. "Der Eigentümer kann nicht aus der Verantwortung entlassen werden."

Finanziminister Pröll sprach mit Fahrenschon über die jüngsten Entwicklungen und trommelt nun die Hypo-Eigentümer zusammen, um zu erfahren, "welche Strategien, Pläne für Kapitalausstattung und Liquiditätssicherung sie im Sinn haben." Er erklärte, er wolle die Kärntner Hypo aber nicht als Weihnachtsgeschenk.

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