Betrüger Madoff wird in Vorzeigegefängnis verlegt

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Der wegen Finanzbetrugs in den USA zu 150 Jahren Haft verurteilte Bernard Madoff muss seine Strafe nicht in einem Hochsicherheitsgefängnis absitzen. Der 71-jährige Madoff werde in das für seinen guten Ruf bekannte Gefängnis in Butner im US-Bundesstaat North Carolina verlegt, berichtete der US-Sender ABC News gestern. Das dortige Gefängnis gilt aufgrund seines Personals als US-Vorzeigehaftanstalt.

Laut ABC News hatten Madoff und dessen Frau Ruth befürchtet, der Milliardenbetrüger werde für den Rest seines Lebens in einem Hochsicherheitsgefängnis untergebracht. Die Verlegung ihres Mannes nach Butner werde Ruth Madoff sehr erleichtern, berichtete der Sender unter Berufung auf das Umfeld der 68-Jährigen.

Madoff sei auf dem Weg zu seiner Vollzugsanstalt, sagte ein Sprecher der zuständigen Behörde US-Medien. Den Haftort selbst wollte er nicht bestätigen. Seit seiner Verhaftung war der Ex-Broker zunächst in einem Gefängnis im New Yorker Stadtteil Manhattan untergebracht.

Im größten Betrugsfall der Finanzgeschichte war Madoff Ende Juni in New York zur Höchststrafe verurteilt worden. Der Ex-Broker hatte über Jahrzehnte hinweg mit einem 65 Milliarden Dollar schweren Schneeball-System weltweit tausende Anleger geprellt. Der frühere Star-Investor war Ende Juni verurteilt worden. Zu seinen Opfern zählten Banken, Privatleute, aber auch Wohltätigkeitsorganisationen.

Das Gefängnis in Butner liegt rund 750 Kilometer südwestlich von New York, wo Madoffs Frau und seine erwachsenen Söhne leben. Madoff hatte stets betont, allein und ohne Wissen anderer gehandelt zu haben. Die Ermittlungen der Behörden zu möglichen Mittätern gehen aber weiter.

In den verschiedenen Anstalten in Butner sind nach Angaben der Behörden derzeit knapp 4900 Häftlinge untergebracht. Unter ihnen befinden sich laut US-Medien prominente Schwerverbrecher wie der Terrorist Omar Abdel Rahman.

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