Der US-Investementfonds Blackstone steht offenbar kurz davor, Anteile des Energiekonzerns Shell an einem Frackingprojekt in den USA zu übernehmen. Blackstone werde mehr als 1,2 Mrd. Dollar (knapp 900 Mio. Euro) für die Anteile zahlen, erfuhr AFP aus Verhandlungskreisen. Die Übereinkunft werde im Laufe der Woche bekannt gegeben.
Shell ist an einem Frackingprojekt in Haynesville, gelegen zwischen den US-Bundesstaaten Lousiana und Texas, beteiligt. Das britisch-niederländische Unternehmen hatte 2007 mit der kanadischen Firma Encana ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, um die tief liegenden Schiefergasschichten auszubeuten.
Bei der Frackingmethode wird unter hohem Druck ein Gemisch aus Sand, Wasser und Chemikalien in den Boden gepresst, um Gestein aufzuspalten und das darin enthaltenen Erdgas zu fördern. Investitionen von mehreren Milliarden Dollar waren geplant. Fallende Gaspreise machten die Kalkulationen der Unternehmen zur Makulatur; Shell muss fast eine Milliarde Dollar abschreiben, wie der Konzern Ende Juli mitgeteilt hatte.
Blackstone investiert derzeit kräftig in den Energiesektor. Der Fonds ist in der Region bereits mit mehr als 2 Mrd. Dollar an der Firma Cheniere Energy Partners beteiligt, die derzeit die erste Anlage zur Verflüssigung von Erdgas (LNG) in den USA baut.