Nach jahrelangen Versuchen hat die französische Regierung für das Kampfflugzeug Rafale mit Brasilien einen Käufer im Ausland gefunden. Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva gab seine Grundsatzentscheidung bekannt, 36 der modernen Kampfflieger aus Frankreich zu bestellen. Mit dem geplanten Rüstungsgeschäft mit einem Volumen von rund 5 Mrd. Euro sticht die französische Dassault seine Mitbewerber in den USA und Schweden aus.
Weil Frankreich zu umfangreichen Garantien und einem Technologie-Transfer bereit sei, habe er sich für Verhandlungen mit dem Rafale-Hersteller Dassault entschieden, sagte Lula während eines Besuchs von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy in der brasilianischen Hauptstadt. Geplant sei der Kauf von 36 Kampfflugzeugen.
Bisher hatte Dassault sich vergeblich um den Export seiner Rafale-Maschinen bemüht. Das Geschäft mit Brasilien hat nach Angaben aus französischen Delegationskreisen einen Umfang von "mindestens 5 Mrd. Euro". Außer der französischen Firma hatten sich auch der US-Konzern Boeing und das schwedische Unternehmen Saab um den Rüstungsauftrag bemüht.
Sarkozy und Lula kündigten in einer gemeinsamen Erklärung an, dass ihre beiden Länder eine strategische Luftfahrt-Partnerschaft eingehen wollten. Schließlich ergänzten sich beide Länder in diesem Bereich gut. Frankreich will im Gegenzug zu der Rafale-Bestellung von Brasilien zehn militärische Transportflugzeuge vom Typ KC-390 kaufen. Zum Volumen dieses Geschäfts wurden keine Angaben gemacht.
Dassault will die Verhandlungen über den Rafale-Verkauf nach eigenen Angaben im kommenden Jahr abschließen. Die Lieferungen sollen 2014 starten. Brasiliens Außenminister Celso Amorim erklärte, dass Brasilien die Rafale-Jets auch an andere lateinamerikanische Länder weiter verkaufen dürfe.
Frankreich und Brasilien unterzeichneten überdies einen Vertrag über die Lieferung von vier U-Booten vom Typ Scorpène und 50 Transporthubschraubern. Hinzu kommt der Rumpf eines Atom-U-Boots, das Brasilien mit französischer Hilfe fertigbauen will. Nach französischen Angaben beläuft sich das Auftragsvolumen bei diesen Geschäften auf 7 Mrd. Euro.
Die brasilianische Armee muss die Amazonasgebiete sowie 3,5 Mio. Quadratmeter heimische Gewässer überwachen. An der Küste befinden sich zahlreiche bereits genutzte sowie noch zu erschließende Ölquellen.