Die britische Wirtschaft ist im Frühjahr überraschend deutlich eingebrochen und leidet immer stärker unter der Schuldenkrise auf dem Kontinent. Das Bruttoinlandsprodukt sank zwischen April und Juni um 0,7 Prozent zum Vorquartal. Von Reuters befragte Analysten hatten nur mit einem Minus von 0,2 Prozent gerechnet.
Es war bereits der dritte Rückgang in Folge und der stärkste seit dem Höhepunkt der vorigen Rezession Anfang 2009. "Wir haben mit unseren eigenen Schulden zu tun und mit der Schuldenkrise im Ausland", sagte Finanzminister George Osborne.
Ökonomen hatten wegen des 60-jährigen Thronjubiläums von Königin Elizabeth II. und eines zusätzlichen Feiertags bereits mit einer schwächeren Wirtschaftsleistung gerechnet. Das Ausmaß überrascht die meisten Fachleute jedoch. "Das sind schreckliche Daten", sagte Commerzbank-Analyst Peter Dixon. "Es gibt ehrlich gesagt nichts Gutes, was man daraus ablesen könnte."