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CARE zum Weltflüchtlingstag: Krieg in Syrien – Kinder sind Verlierer in der Krise

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CARE macht anlässlich des Weltflüchtlingstags auf die mehr als 12 Millionen Syrer:innen aufmerksam, die ihr Zuhause verlassen mussten und dringend humanitäre Hilfe benötigen. Die Hälfte davon sind Kinder, von denen viele nichts anderes als ein Leben im Camp kennen. Die elfjährige Amra ist eine davon. Sie wurde 2011, dem Jahr, in dem der Krieg in Syrien begann, geboren und hat ihr ganzes Leben in einem Krisengebiet verbracht.

Die Familie war glücklich, bis ein Luftangriff ihr Haus zerstörte und Amras Vater verletzte. Nach sechs Umzügen und einem Jahrzehnt ohne einen Ort, den sie ihr Zuhause nennen konnten, ist die Familie in ein Camp für Vertriebene gezogen. Anstatt wie Gleichaltrige in die Schule zu gehen, zu spielen und sich sicher zu fühlen, lebt Amra nun in einem Zelt. „Wenn es regnet, habe ich Angst, dass es unser Zelt wegschwemmt. Im Winter ist es bitterkalt und ich habe Angst, dass der Gasofen das Zelt abbrennt. Früher hatten wir ein schönes Haus“, erzählt Amra.

„Mehr als 11 Jahre Konflikt in Syrien, mit eklatanten Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht, haben verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung. 6,9 Millionen Menschen wurden zu Vertriebenen im eigenen Land, und 5,6 Millionen waren zur Flucht ins Ausland gezwungen, um in Sicherheit zu sein. Bedauerlicherweise ist die syrische Flüchtlingsbevölkerung, von der 50 Prozent Kinder sind, nach wie vor die größte der Welt. In Syrien werden 2022 voraussichtlich fast zwei Drittel der Bevölkerung von Nahrungsmittelknappheit betroffen sein“, so Janez Lenarčič, EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz. „Gemeinsam mit Partnern wie CARE versorgen wir die Syrer:innen im Land und in der Region weiterhin mit dringend benötigter humanitärer Hilfe. Damit Kinder wieder zur Schule gehen können, Eltern ihre Familie versorgen können und Gemeinschaften, die oft unter katastrophalen Bedingungen leben, Zugang zur Grundversorgung haben.

97 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als zwei Dollar pro Tag

Die Menschen kämpfen mit vielen Herausforderungen wie mangelnder Wasserversorgung. „Die Wassertanks sind weit weg und wir müssen jeden Tag Wasser holen. Meine Hände schmerzen vom Tragen der Wasserflaschen“, erzählt Amra. Hier setzt CARE mit Unterstützung der Europäischen Union und lokalen Partnerorganisationen in einem Projekt an und ermöglicht Syrer:innen wie Amra den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen.

„Wir unterstützen Frauen und Mädchen, weil sie oft mehr Verantwortung im Haushalt und in der Gemeinschaft tragen. Sie übernehmen öfter mühsame Aufgaben, wie das Tragen von Wasser über lange Strecken zwischen dem gemeinsamen Wassertank im Lager und ihren Zelten. Dank Unterstützung der Europäischen Union stellen CARE und unsere Partner sicher, dass gefährdete Bevölkerungsgruppen im Nordwesten Syriens Zugang zu sauberem Wasser haben. Das ist Teil des Ziels, auf die Notfall- und Schutzbedürfnisse der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Syrien, insbesondere Frauen und Mädchen, zu reagieren", sagt Sherine Ibrahim, CARE-Länderdirektorin für die Türkei.

In sicheren Räumen für Frauen und Mädchen werden die Projektteilnehmenden nicht nur über ihre Rechte informiert, sie erhalten auch psychosoziale Unterstützung. Außerdem gibt es verschiedene Schulungen, um Fähigkeiten für die berufliche Zukunft auszubauen. Für Kinder und Jugendliche werden sportliche und kreative Aktivitäten angeboten.

„Ich bin gerne in den Räumen von CARE. Es fühlt sich wie in meinem damaligen Zuhause an“, erzählt Amra, die einige ihrer Freund:innen durch den Krieg verlor. „Ich bin traurig, wenn ich an meine Freunde denke, die gestorben sind. Aber hier fühle ich mich sicher. Wir spielen Fußball und Verstecken. Ich habe dadurch schon viele Freundschaften schließen können.“

„Unser Projekt soll den am stärksten gefährdeten Frauen, Männern, Mädchen und Jungen den Zugang zu wichtigen Ressourcen zu ihrem Schutz ermöglichen, wie die Bereitstellung von Informationen und persönlichen Beratungen, psychosozialer Unterstützung und individuelle Hilfe. Darüber hinaus bieten wir Kurse zur Vermittlung von Lebenskompetenzen, Freizeitaktivitäten und Aktivitäten zum Aufbau von Fähigkeiten in sicheren Räumen für Frauen und Mädchen an. Dort unterstützen und bilden wir Mitglieder lokaler Initiativen und Gemeindegruppen aus, damit sie sich aktiv an Kampagnen zur Sensibilisierung für das Thema Schutz und an Dialogen in der Gemeinschaft beteiligen können“, so Hussein Araban, stellvertretender CARE-Länderdirektor für die Türkei.

Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert und läuft bis Ende September 2022. Insgesamt profitieren über 423.000 Menschen davon.

Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten sind der weltweit größte Geber humanitärer Hilfe. Die Soforthilfe ist Ausdruck der europäischen Solidarität mit Menschen in Not auf der ganzen Welt. Sie zielt darauf ab, Leben zu retten, menschliches Leid zu verhindern und zu lindern sowie die Integrität und Menschenwürde der von Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Krisen betroffenen Bevölkerung zu schützen.

Über die Abteilung Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission hilft die Europäische Union jedes Jahr Millionen von Opfern von Konflikten und Katastrophen. Mit ihrem Hauptsitz in Brüssel und einem weltweiten Netz von Außenstellen unterstützt die EU die am stärksten gefährdeten Menschen auf der Grundlage der humanitären Bedürfnisse.

Gegründet 1945, ist CARE International heute eine der größten privaten Hilfsorganisationen im weltweiten Kampf gegen die Armut. In Österreich ist die Organisation durch die in der Nachkriegszeit versandten CARE-Pakete bekannt. Im Jahr 2021 kam die Arbeit von CARE mehr als 100 Millionen Menschen in 102 Ländern zugute, wobei ein Schwerpunkt auf der Stärkung von Frauen und Mädchen liegt. CARE Österreich wurde 1986 als achtes Mitglied von CARE International gegründet. https://www.care.at/

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