BWB-Einwand

Casinos: Novomatic-Einstieg wackelt

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Der Chef der Wettbewerbsbehörde will den Deal nicht einfach durchwinken.

Der Chef der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), Theodor Thanner, sieht den geplanten Einstieg von Novomatic mit knapp 40 Prozent beim teilstaatlichen Glücksspielkonzern Casinos Austria kritisch. Seine Behörde werde dieses Projekt nicht einfach "durchwinken". Ein Mitbewerber weniger sei nicht im Sinn von freiem, fairem und transparentem Wettbewerb, so Thanner am Dienstagabend in der "ZiB 1" des ORF.

"Nach dem, was wir aus den Medien bisher erfahren konnten, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir dieses Projekt durchwinken werden", erklärte der BWB-Chef im Fernsehen. Und zwar, weil laut Wettbewerbsbehörde die Casinos Austria derzeit schon einen Marktanteil von 60 Prozent hätten - mit dem Novomatic-Einstieg könnte ein Monopol entstehen.

Deal schon angesehen

Obwohl der private Glücksspielkonzern Novomatic seine Aufstockung auf 39,5 Prozent an den Casinos Austria noch gar nicht offiziell bei der Wettbewerbsbehörde angemeldet hat, hat sich diese den geplanten Deal schon angesehen. Das sei "nicht im Sinn" von freiem, fairem und transparentem "Wettbewerb, wie er nach österreichischen, aber auch nach EU-Regeln vorgesehen ist", so Thanner. Laut ORF plant die BWB eine genaue und tiefe Prüfung des Deals. Erste Gespräche mit Novomatic seien bereits für diese Woche angesetzt und Auflagen zu erwarten. Mit einer Entscheidung sei wohl nicht vor Weihnachten zu rechnen.

Novomatic schielt ja auch noch auf weitere Anteile an der Casinos Austria AG (Casag) - der Vienna Insurance Group (VIG) und der Bank Schelhammer & Schattera gehören gemeinsam 15,6 Prozent, und 11,7 Prozent stehen im Streubesitz. Ein Drittel, exakt 33,2 Prozent, hält die Republik über die Staatsholding ÖBIB.

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