China fürchtet Inflationsdruck durch Devisen-Berg

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Die Behörden in China sehen Gefahren durch die riesigen Devisenreserven im Land. Die übermäßig wachsenden Reserven würden die inländische Geldversorgung antreiben und könnten in China Inflationsdruck schaffen, warnte der Chefvolkswirt der Devisenaufsicht SAFE, Huang Guobo.

Allein im ersten Quartal erhöhten sich die Reserven um 130 Mrd. Dollar auf den Rekordwert von 3,95 Bill. Dollar. Das ist mehr als die jährliche Wirtschaftsleistung Deutschlands und entspricht gut 80 Prozent des Zentralbank-Vermögens.

Die Notenbank kauft regelmäßig ausländische Devisen in großem Stil, um die Aufwertung der heimischen Währung Yuan zu begrenzen. In den ersten fünf Monaten des Jahres verlor sie sogar um mehr als 3 Prozent. Durch die Eingriffe wird aber die Geldmenge aufgebläht, was wiederum die Preise nach oben treiben kann. Ministerpräsident Li Keqiang hatte erst im Mai vor Inflationsgefahren gewarnt.

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Künftig dürften die Reserven langsamer wachsen, sagte der für internationalen Zahlungsverkehr zuständige SAFE-Experte Guan Tao. Ein Grund dafür sei, dass der Staat den Zufluss spekulativen Geldes eindämmen wolle. Am Markt setze sich zudem der Glaube durch, dass der Yuan-Kurs ein ausgewogenes und vernünftiges Niveau erreicht habe. Das begrenze Wetten auf eine Aufwertung des Yuan.

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