Positive Konjunkturdaten aus China schüren die Hoffnung auf ein Stabilisieren der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Die Industrieproduktion kletterte im Mai um 8,8 Prozent auf Jahressicht und die Einzelhandelsumsätze stiegen mit 12,5 Prozent so stark wie seit Dezember nicht mehr, wie das Statistikamt am Freitag mitteilte.
Allerdings gibt es nach wie vor Anzeichen, dass das Wachstum der Wirtschaft an Fahrt verliert. So lagen die Investitionsausgaben zwischen Jänner und Mai zwar mit 17,2 Prozent deutlicher höher als im Vorjahr. Nach den ersten vier Monaten hatte es allerdings noch ein Plus von 17,3 Prozent gegeben. Dies gehe vor allem auf ein geringeres Plus bei Immobilieninvestitionen zurück, sagte Analyst Tang Jianwei von der Bank of Communications in Shanghai.
Die Wirtschaftskraft hatte zuletzt im ersten Quartal mit 7,4 Prozent binnen Jahresfrist so langsam zugelegt wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Die Regierung in Peking will vor allem den Konsum ankurbeln und nimmt dafür ein geringeres Wachstum in Kauf. "Der Umbau der Wirtschaft weg von Investitionen hin zu mehr Konsum macht Fortschritte", sagte Christian Schulz von der Berenberg Bank und verwies auf die überraschend guten Einzelhandelsumsätze.