Die chinesische Wirtschaft zeigt nach Einschätzung der Statistiker Anzeichen für eine Stabilisierung und dürfte im laufenden Jahr das staatliche Wachstumsziel von 7,5 Prozent erreichen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Wirtschaft ihr Wachstumstempo im zweiten Halbjahr halten kann", sagte ein Sprecher der nationalen Statistikbehörde am Montag.
Auch die Verschuldung der Kommunen sei unter Kontrolle. Das Außenministerium in Peking hatte die Pressekonferenz mit dem Statistikamt anberaumt, um weltweite Sorgen vor einer Konjunkturabkühlung in China zu zerstreuen.
Das Wachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hat im zweiten Quartal an Fahrt verloren. Es lag verglichen mit dem Vorjahr nur noch bei 7,5 Prozent - es ist bereits das neunte von zehn Quartalen, in dem das Wachstum geringer ausfiel als im Vorquartal. Die Regierung in Peking nimmt schwächere Zuwachsraten in Kauf, um den Umbau der Wirtschaft voranzutreiben, die Umweltverschmutzung in den Griff zu bekommen und soziale Ungleichheiten abzubauen. Zuletzt legte im Juli die Industrieproduktion wieder stärker zu, der Außenhandel lief ebenfalls unerwartet gut.
Das geringere Wachstum rückte zuletzt zudem die hohe Verschuldung in China in den Blickwinkel. Seit der Finanzkrise 2008 hat sich der Schuldenstand von Unternehmen und Kommunen fast verdoppelt. Das Geld ist vor allem in Infrastruktur und Immobilien investiert worden.