Moody's

Heimische Banken stabilisierten Osteuropa

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Österreichs Banken haben Wirtschaft in Osteuropa stabilisiert

Die Ratingagentur Moody's sieht inzwischen sehr positive Aspekte im Osteuropa-Engagement der heimischen Banken. Das Risiko durch Garantien (Eventualverbindlichkeiten) seien nicht mehr so hoch. Ohne Osteuropa wäre Österreich eine deutlich weniger dynamische Volkswirtschaft. "Ich sehe Osteuropa nicht als Faktor, der langfristig negative Auswirkung auf das Rating Österreichs haben sollte", sagte Dietmar Hornung von Moody's Deutschland beim Auftakt des 27. Alpbacher Finanzsymposiums.

Die österreichischen Banken seien dort starkem Risiko ausgesetzt, aber das habe sich bezahlt gemacht. Außerdem habe das Engagement österreichischer Banken auf Osteuropa stabilisierend gewirkt.

Im Juni 2012 hatte Moody's die stark in Osteuropa engagierten Großbanken Erste, RBI und Bank Austria heruntergestuft und das unter anderem mit ihrem hohen Risiko in der Region begründet. Allerdings hatte sie auch damals schon deren Geschäftsmodell in Osteuropa für haltbar und profitabel eingestuft. Außerdem gibt Moody's Österreich zwar die Bestnote AAA, aber mit einem negativen Ausblick.

Musik in den Ohren heimischer Banken ist wohl die Ankündigung Hornungs, nun stehe in Osteuropa wieder stärker die Differenzierung zwischen den Ländern im Mittelpunkt. "Wir sehen nach Jahren der Konvergenz eine neue Phase der Differenzierung" sagte er. Im Zuge der Wirtschaftskrise hatten österreichische Banken und Politiker den Rating-Agenturen aber auch anderen internationalen Institutionen vorgeworfen, die ganze Region in einen Topf zu werfen, statt zwischen den Ländern zu unterscheiden.

Auch Alain Piloux, Direktor bei der Osteuropabank EBRD, glaubt dass die Rolle der heimischen Banken in der Region nachhaltig ist - allerdings nur mit Anstrengungen. Österreich sei ein Modell für viele der Staaten wegen politischer Stabilität, niedriger Arbeitslosigkeit, der Förderung von kleinen Unternehmen und der Exportorientierung. Aber es sei noch viel Anstrengung nötig, weil die Banken in der Region gerade mitten in einem schmerzhaften Anpassungsprozess seien. Die Region sei aber nicht nur für Banken sondern auch für Österreichs Firmen lebensnotwendig um zu wachsen.

In die gleiche Kerbe stieß Wolfgang Nolz, Kapitalmarktbeauftragter im Finanzministerium. Der Gang nach Osteuropa sei eine Erfolgsgeschichte, "die Fehler der Monarchie wurden von jetzigen Investoren nicht gemacht".

Auch die Wahlkampf-Debatte über die Qualität des Standortes Österreich schlug noch Wellen. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl hatte die Wirtschaft als "abgesandelt" bezeichnet. "Das deckt sich nicht mit unseren Einschätzungen", sagte dazu Hornung. Auch Nolz sagte: "Ich bin der Überzeugung, dass wir nicht abgesandelt sind". Zur Aussage seiner Chefin, Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), dass eine auch auf Nachfrage nie öffentlich vorgelegte Studie den Abwanderungswillen internationaler Firmen belege, meinte Nolz: "Es existiert sicher etwas. Das ist eine semantische Frage ob es eine Studie ist oder etwas anderes. Ich habe sie nicht gesehen, aber aus den Äußerungen muss ich schließen, dass es sie gibt". Er habe aber auch nicht versucht, sie zu bekommen. Jedenfalls sei es ein Weckruf gewesen, dass nicht alles perfekt ist, "meine Chefin ist ja dafür bekannt".
 

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