Christ Water rutscht tief ins Minus

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Der vor der Komplett-Übernahme durch die kanadische GLV stehende Wasseraufbereiter Christ Water Technology (CWT) ist 2009 massiv in die roten Zahlen gerutscht: Für die börsenotierte Christ Water Technology AG wird muss eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden, da die Verluste das halbe Grundkapital (19,6 Mio. Euro) aufgezehrt haben.

Diese Aktionärsversammlung findet am 12. März 2010 im oberösterreichischen Mondsee statt, teilte CWT mit. Einziger Tagesordnungspunkt ist "Anzeige und Bericht des Vorstandes an die Hauptversammlung zum Verlust in der Höhe des halben Grundkapitals gemäß §38 Aktiengesetz".

Es handle sich um keine existenzbedrohende Angelegenheit, hieß es dazu aus dem Unternehmen. Entstanden sei der Verlust unter anderem wegen Restrukturierungen, wegen roter Zahlen bei einigen Konzerngesellschaften, des Verkaufs von Randbeteiligungen wie etwa der Biopharma-Tochter Zeta und konservativere Bewertungsansätze. Ende Jänner war eine Bilanzberichtigung bekanntgegeben worden, um die "finanzielle Gesundheit, Solidität und Übereinstimmung mit den Kriterien der GLV sicherzustellen". Dabei ergab sich eine Reihe von größeren Berichtigungen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.

Vergangene Woche hatte CWT für das vierte Quartal einen Konzern-Verlust von 31,4 Mio. Euro gemeldet, der Wertberichtigungen und das Betriebsergebnis enthält. Das buchmäßige Konzerneigenkapital ist in Folge der Abwertungen per Ende Dezember 2009 auf 5,5 Mio. Euro geschrumpft, Ende September waren es noch 36,9 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung konnte per Ende 2009 auf 22,4 Mio. Euro gesenkt werden, Anfang Oktober waren es noch rund 30 Mio. Euro. Der Konzern-Verlust für 2009 wird bei mehr als 30 Mio. Euro liegen.

Die Nachfrist für das freiwillige öffentliche Übernahme der kanadischen Wassertechnologie-Gruppe GLV von 3,35 Euro je CWT-Aktie läuft noch bis heute 16 Uhr. An der Wiener Börse notierte die CWT-Aktie heute unverändert mit 3,35 Euro in der Höhe des Übernahmeangebots.

Per 5. Februar waren 88,52 % der ausstehenden CWT-Aktien entweder von GLV übernommen oder durch CWT-Aktionäre eingereicht. Der Deal war im Herbst angekündigt worden, Anfang November hatte die GLV die Annahmeschwelle von 90 % der Aktien auf 75 % gesenkt. Ziel ist die 100-prozentige Übernahme. Größter Einzelaktionär der Christ Water war zuvor BWT-Chef Andreas Weißenbacher. GLV und CWT sind in mehr 30 Ländern präsent und beschäftigen aktuell rund 2.350 Mitarbeiter.

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