CPB hat weiter mit Lehman Bros. zu kämpfen

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Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers macht der Constantia Privatbank (CPB) weiter zu schaffen. Nach einer Verbandsklage des VKI hat das Handelsgericht (HG) Wien die Reklame für den "Dragon FX Garant", ein von der CPB vertriebenes Zertifikat, für irreführend erklärt.

Die Werbebroschüre habe verschwiegen, dass nicht die CPB, sondern Lehman Kapitalgarantiegeber war, teilte der VKI am Freitag mit. Auch der Ausschluss der Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit ist laut dem nichts rechtskräftigen Urteil unzulässig.

Erst vor wenigen Tagen hatte das HG befunden, dass in dem "Dragon"-Verkaufsprospekt "in keinster Weise" auf Risiken hingewiesen worden sei. Ein ehemaliger Vorstand der Creditanstalt und CPB-Anleger war vor den Kadi gezogen. Das Urteil ist ebenfalls nicht rechtskräftig.

Für den VKI ist dies nun schon die zweite erfolgreiche Verbandsklage in Sachen Lehman. Vor wenigen Wochen hatte das OLG Wien eine Reihe von Werbeaussagen zur indexgebundenen Lebensversicherung "Premium Edition 168" der Generali Österreich als irreführend verurteilt.

Laut dem zweitinstanzlichen Urteil hat die Assekuranz erst im Kleingedruckten klar gemacht, dass Lehman der Kapitalgarantiegeber war. Daneben habe der VKI noch 2 Musterprozesse gegen die CPB laufen, sagte VKI-Chefjurist Peter Kolba.

Laut HG sei die Identität des Garanten kein vernachlässigbares Detail, sondern sei für die Anlageentscheidung wesentlich. Das Geldhaus, das den Anschein erweckt habe, selbst Garant zu sein, könne sich nicht darauf ausreden, dass ihre Vertriebspartner ihre Kunden ohnehin zusätzlich aufgeklärt hätten.

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