Sonntagsöffnungsanzeige

dayli-Betriebsrat trat aus Gewerkschaft aus

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Austritt wegen Gewerkschaftsanzeigen - GPA-Proyer: "Thema nicht öffentlich abhandeln".

Die Anzeigen der Gewerkschaft gegen die Handelskette dayli (vormals Schlecker) wegen der Sonntagsöffnung von zwei Filialen schlägt auch hohe Wellen bei den Beschäftigten: Der gesamte dayli-Betriebsrat sei aus Protest gegen die Anzeigen am 6. Februar aus der Gewerkschaft ausgetreten, sagte dayli-Betriebsratsvorsitzende Eszter Udvardy zur APA. Keine Mitarbeiter würden zur Arbeit am Sonntag gezwungen. "Wir sind heilfroh, dass wir übernommen wurden", betonte Udvardy.

Die GPA habe dem Betriebsrat in den vergangenen Jahren "sehr geholfen", deswegen sei der Austritt aus der Gewerkschaft für sie "eine schwere Sache" gewesen. Einen Wiedereintritt in die Gewerkschaft wollten Udvardy und ihre zwei Stellvertreterinnen nicht ausschließen. Die Auffassungsunterschiede zwischen GPA und dayli seien derzeit aber zu groß.

Die Gewerkschaft werde "das Thema nicht öffentlich abhandeln", erklärte GPA-Vizegeschäftsführer Karl Proyer auf APA-Anfrage. Der Betrieb eines Bistros am Sonntag sei in den dayli-Filialen möglich, aber nicht der Verkauf von Drogerieartikeln. Ein von dayli vorgebrachtes Gutachten zur Sonntagsöffnung ist für Proyer nichtig: "Wenn man bei Rot über die Ampel geht, hilft mir ein Rechtsgutachten nichts." Die Gewerkschaft werde weitere Maßnahmen gegen die Sonntagsöffnung bei dayli ergreifen.

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