Demonstranten unterbrachen griechisches Fernsehen

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Mehrere Demonstranten haben am Montagabend die Hauptnachrichtensendung des staatlichen griechischen Fernsehens unterbrochen. Den Demonstranten gelang es, nach einem Handgemenge mit Sicherheitsleuten ins Hauptstudio des Fernsehens einzudringen und es zu besetzen. Die Nachrichten wurden unterbrochen, das Fernsehen sendete Dokumentarfilme.

Bildungsministerin Diamantopoulou und mehrere Journalisten konnten das Studio nicht verlassen, da alle Ausgänge von den Lehrern blockiert waren, die gegen den in Griechenland verhängten Einstellungsstopp protestierten. Die Ministerin sollte nach den Nachrichten an einer Talk-Show teilnehmen. Augenzeugen berichteten, starke Polizeieinheiten seien vor dem Gebäude in Athener Vorstadt Agia Paraskevi zusammengezogen worden.

Auch die griechischen Gewerkschaften machen mobil gegen das Sparprogramm zur Rettung des Landes vor dem Bankrott. Am Montag begann ein Streik bei der Müllabfuhr. Am Dienstagmorgen haben Dutzende Mitglieder der griechischen kommunistischen Gewerkschaft PAME auf der Akropolis in Athen gegen das harte Sparprogramm der Regierung demonstriert und hängten dort zwei große Transparente auf. Zudem forderten sie den Internationalen Währungsfonds auf, "aus dem Land zu verschwinden".

Am Dienstag und Mittwoch sollten in Griechenland umfangreiche Streiks stattfinden. Die Staatsbediensteten traten in einen 48-stündigen Streik. Am Mittwoch wollen die Fluglotsen der Luftraum über Griechenland komplett schließen.

Die Regierung in Athen muss in den nächsten drei Jahren 30 Milliarden Euro sparen, um das Land mit Hilfe des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union vor dem Bankrott zu retten. Die EU und der IWF wollen den Griechen mit 110 Milliarden unter die Arme greifen. Eine der Maßnahmen ist ein Einstellungsstopp im staatlichen Bereich für mindestens drei Jahre.

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