In der Affäre um mutmaßlichen Steuerbetrug bei der Deutschen Bank ist dem Geldhaus einem Zeitungsbericht zufolge bereits vor einem halben Jahr eine Razzia angedroht worden. Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main habe den Firmenanwalt im Juni aufgefordert, mit ihr bei den Ermittlungen wegen mutmaßlichen Steuerbetrugs beim Handel mit Verschmutzungsrechten zusammenzuarbeiten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Demnach drohte die Behörde, "alle prozessualen Möglichkeiten" in Betracht zu ziehen, sollte die Bank nicht die angeforderten Dokumente übergeben. Die Bank habe sich dennoch geweigert, so umfassend mit den Behörden zusammenzuarbeiten, wie sie es nach einer ersten Razzia Ende April 2010 versprochen habe. Von dem Streit um die Akten soll Vorstandschef Jürgen Fitschen jedoch nichts gewusst haben, als er sich beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) telefonisch über die Durchsuchungen beschwerte.