Die Deutsche Bank möchte ihren Streit mit der BayernLB über faule US-Hypothekenpapiere mit einer Millionenzahlung aus der Welt schaffen. Deutschlands größtes Geldhaus wolle im Rahmen eines Vergleichs einen zweistelligen Millionenbetrag nach München überweisen, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Im Gegenzug werde das Münchener Geldhaus Schadensersatzforderungen gegen die Deutsche Bank fallen lassen. Beide Institute wollten sich nicht zu dem Fall äußern.
Derzeit feilen Deutsche Bank und BayernLB noch an den Details der Vergleichsvereinbarung, wie aus US-Gerichtsdokumenten hervorgeht. Spätestens am 19. September wollen beide Seiten das New Yorker Gericht erneut über den Stand der Dinge informieren beziehungsweise eine Einstellung des Verfahrens beantragen, heißt es in einem Schreiben der Anwälte an die zuständige Richterin Marcy Friedman.
Im Zentrum des Streits stehen verbriefte Immobilienkredite im Volumen von rund 810 Mio. Dollar (616,8 Mio. Euro), die die BayernLB vor der Finanzkrise von der Deutschen Bank gekauft hatte. Als der US-Häusermarkt kollabierte, erlitt die zweitgrößte deutsche Landesbank damit hohe Verluste. Der Deutschen Bank warf sie daraufhin vor, die schlechte Qualität der zugrunde liegenden Darlehen beim Verkauf bewusst verschleiert zu haben. Deutsche-Bank-Händler hätten zudem explizit auf einen Crash am US-Immobilienmarkt gewettet.