Deutsche Exporte sanken stärker als erwartet

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Die deutschen Exporte sind im Mai überraschend deutlich gesunken. Sie schrumpften um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem kalender- und saisonbereinigten Rückgang von 0,3 Prozent gerechnet, nachdem es im April noch ein kräftiges Wachstum von 2,6 Prozent gegeben hatte.

Damit setzt sich die Serie schwacher Konjunkturdaten fort: Auch Industrieaufträge, Produktion und Einzelhandelsumsatz waren im Mai zurückgegangen.

Besser fällt die Ausfuhrbilanz im Vergleich zum Vorjahr aus: Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 92,0 Mrd. Euro ins Ausland und damit 4,3 Prozent mehr als im Mai 2013. Die Exporte in die EU-Länder, die nicht Teil der Eurozone sind, legten mit 9,4 Prozent am stärksten zu. Dazu etwa gehören Großbritannien und osteuropäische Staaten wie Polen.

Die Ausfuhren in die Eurozone wuchsen um 4,2 Prozent. Die Exporte außerhalb der EU - etwa in die USA, aber auch in große Schwellenländer wie China und Russland - nahmen um 2,1 Prozent zu.

Von Jänner bis Mai übertrafen die Exporte ihr Vorjahresniveau um 2,6 Prozent. Der Branchenverband BGA rechnet im Gesamtjahr mit einem Wachstum von drei Prozent.

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Die Importe fielen im Mai um 3,4 Prozent zum Vormonat und damit so kräftig wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Analysten hatten ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Der Handelsüberschuss - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - lag saison- und kalenderbereinigt bei 18,8 Mrd. Euro. Er fiel damit um fast 2,5 Mrd. Euro größer aus als erwartet.

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