Deutsche IKB erhält weitere Milliardenspritze

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Die angeschlagene Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB bekommt weitere Milliardenhilfe vom Staat. Der Bankenrettungsfonds SoFFin habe weitere Garantien in Höhe von sieben Milliarden Euro zugesagt, teilte die Bank am Freitag mit. Notwendig sei noch die Zustimmung der EU-Kommission. Die IKB verfüge damit nun über einen Garantierahmen von insgesamt zwölf Milliarden Euro.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (31. März) hat die IKB der Mitteilung zufolge ein Minus von 580 Millionen Euro eingefahren. Die Bank erklärte dies vor allem mit Verlusten im Wertpapiergeschäft und hohen Kosten durch die EU-Auflagen zur Sanierung. Durch die Auflösung von Rückstellungen ergab sich ein vorläufiger Konzernverlust von minus 78 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte das Minus elf Millionen Euro betragen.

Die Düsseldorfer Bank hatte erst vor einem halben Jahr Staatsgarantien in Höhe von fünf Milliarden Euro erhalten. Die Erweiterung des Garantierahmens sei notwendig, weil die Situation an den Geld- und Kapitalmärkten weiterhin schwierig ist, hieß es am Freitag. So sei adäquate Refinanzierung derzeit kaum möglich. Mit den SoFFin-Garantien solle die Liquidität sichergestellt und das Geschäft mit den mittelständischen Kunden stabilisiert werden.

Die IKB war die erste Bank in Deutschland, die 2007 von der damals beginnenden Krise am US-Immobilienmarkt hart getroffen wurde. Wegen Spekulationen mit US-Ramschhypotheken war die IKB in bedrohliche Schieflage geraten. Die staatliche Förderbank KfW, die damals größter IKB-Aktionär war, sowie Bund und Bankenwirtschaft griffen der Mittelstandsbank mit Milliarden unter die Arme und bewahrten sie so vor der Pleite. Im Sommer 2008 übernahm der US-Finanzinvestor Lone Star das Ruder bei der IKB.

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