Apple-Chef Steve Jobs hat die Entwicklung eines langerwarteten Tablet-PC zur Chefsache erklärt. Seit seiner Rückkehr kümmere er sich bei der Entwicklung des neuen Geräts mit berührungsempfindlichem Bildschirm persönlich um jedes einzelne Detail, berichtete das "Wall Street Journal". Frühere Pläne für ein solches Gerät sind bisher an Problemen mit der Batterielaufzeit und an unzureichenden Speichermöglichkeiten gescheitert.
Das Engagement von Jobs sei ein untrügliches Zeichen dafür, wie wichtig die neue Geräteklasse für Apple ist, schreibt die Zeitung. In ähnlicher Weise hatte Jobs auch bei der Entwicklung des iPhones über jedes einzelne Detail gewacht.
Der charismatische Unternehmenschef hatte zuletzt für eine Lebertransplantation eine Zwangspause eingelegt und nahm im Juni seine Arbeit bei Apple langsam wieder auf. In einer E-Mail an die "Wall Street Journal"-Redaktion zu dem Bericht merkte Jobs allerdings an, dass "viele Informationen" der Zeitung "nicht korrekt" seien.
Ein solcher Tablet-PC könnte den Umsatz von Apple um 1,2 Mrd. Dollar (838 Mio. Euro) im kommenden Jahr aufstocken, schätzte zuletzt Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffrey. Seit Monaten erwartet die Branche, dass das Touchscreen-Gerät Ende dieses Jahres oder spätestens Anfang 2010 auf den Markt kommen dürfte.
Ein Tablet-PC könnte auch eine Antwort von Apple auf die derzeit sehr populären Netbooks sein. Wie gut sich das Gerät verkaufen wird, dürfte nicht unwesentlich vom Preis abhängen. Noch vor knapp einem Jahr hatte Jobs ausgeschlossen, dass man für einen Preis von 500 Dollar einen anständigen PC herstellen könnte.