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HoT-Chef: "Unsere Tarife werden trotz Inflation nicht teurer"

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Ventocom, die Betreibergesellschaft hinter der Mobilfunkmarke "Hofer Telekom" (HoT) hält trotz der hohen Inflation an ihrer bisherigen Preispolitik fest. Und rechnet mit weiterem Kundenwachstum.

Die hohe Teuerungsrate - in Österreich liegt sie aktuell bei 6,8 Prozent - wird sich jetzt auch bei Handy- und Internetverträgen bemerkbar machen. Bei rund der Hälfte der Tarife steht im April und März eine automatische Indexanpassung an, welche die monatliche Grundgebühr um bis zu rund fünf Prozent verteuern wird.

Wertsicherungsklausel

In vielen Handyverträgen gibt es sogenannte Wertsicherungsklauseln, das heißt, die Mobilfunkunternehmen können die Preise während der Vertragslaufzeit erhöhen, ohne dass die Kunden ein Sonderkündigungsrecht haben. 

Der virtuelle Mobilfunkbetreiber Ventocom, der unter anderem Hofers HoT betreibt, verspricht seinen Kundinnen und Kunden jedoch, "niemals teurer, sondern nur günstiger oder besser zu werden". Ventocom-Chef Michael Krammer rechnet wegen der Preiserhöhungen bei anderen Mobilfunkern mit einem Zustrom neuer Kunden. Ende 2021 zählte Ventocom 1,21 Millionen Kunden, ein Plus von 152.000.

30 Prozent der Kunden wechselbereit

Die Verteuerung bei vielen Tarifen sowie die hohe Wechselbereitschaft der Kunden dürften bei HoT des Geschäft ankurbeln. "Der Markt kommt in Bewegung", sagte Krammer am Mittwoch in Wien vor Journalisten. Aktuell seien einer Umfrage zufolge 30 Prozent der heimischen Mobilfunkkunden wechselbereit.

Trend zu SIM-Only-Tarifen ohne Bindung

Überhaupt gebe es einen starken Trend weg von Verträgen mit Laufzeit-Bindung und gestützten Smartphones hin zu SIM-Only-Tarifen. Der SIM-Only-Anteil liege aktuell schon bei 42 Prozent und bewege sich Richtung 50:50, so Krammer. 

Das beflügele nicht zuletzt die alternativen Anbieter: Sie haben seit 2015 fast 15 Prozent Marktanteile gewonnen, betreuen aktuell mehr als 1,9 Millionen Kunden. 

5G wird 2023 massenmarkttauglich

5G ist bei HoT noch kein Thema. Krammer rechnet damit, dass die neue Technologie 2023 massenmarktauglich werde. Es zeige sich aber wie schon bei bisherigen Mobilfunkstandards, dass 5G keine Revolution, sondern eine Evolution sei. Am sinnvollsten sei 5G bei mobilem Breitband, hier sei entscheidend, wann kostengünstige Router verfügbar seien. Bei Smartphones hingegen sei der Unterschied zwischen 4G und 5G kaum spürbar, so Krammer.

Mehrere Mobilfunkmarken

Ventocom bietet neben HoT noch andere Mobilfunkmarken an: Rapid Mobil, Liwest Mobil und seit neuestem Raiffeisen Mobil. Insgesamt machte das Unternehmen, an dem Krammer rund ein Drittel hält, im Vorjahr rund 105 Mio. Euro Umsatz, das ist ein Plus von 22 Prozent. Vom Umsatz gingen 70 Mio. Euro in Form von Netzgebühren weiter an die Netzpartner, um 15 Prozent mehr als 2020. Der Gewinn nach Steuern sei 2021 verglichen mit 2020 "in etwa gleich geblieben", so Krammer. 2020 waren es laut Firmenbuch 6,55 Mio. Euro.

Im Netz von Magenta und Drei

Ventocom betreibt kein eigenes Mobilfunknetz. Bei den Smartphone-Tarifen ist das Unternehmen bei Magenta eingemietet, bei mobilem Breitband nützt man seit 2020 das Netz von "Drei" (Hutchison). 

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