Marktforscher GfK sieht neue Chancen im Internet

Teilen

Die Analyse von Internet-Netzwerken wie Facebook oder YouTube rückt bei Deutschlands führendem Marktforscher GfK zunehmend in den Blickpunkt. "Da ergeben sich ganz neue Geschäftschancen", sagte GfK-Vorstandschef Klaus Wübbenhorst in Nürnberg. Nach einem Umsatz- und Ergebnisknick 2009 will die weltweite Nummer vier der Branche in diesem Jahr wieder zulegen.

Der GfK-Chef kündigte ein organisches Umsatzwachstum von etwa drei Prozent und eine Ergebnisverbesserung an. Auch für Akquisitionen sei die Kasse gut gefüllt. "Wir gehen optimistisch in das Jahr 2010", sagte Wübbenhorst. "Die Kunden werden weiter globalisieren und outsourcen, sie brauchen deshalb Marktforschung aus einer Hand." Dabei nehme die Bedeutung des Internets zu.

"Noch nie war der Ruf nach der Analyse von Social Media - Foren, Netzwerke und Weblogs - so laut wie 2009." Die GfK hat zum Beispiel schon eine Methode entwickelt, um herauszubekommen, welche Webseiten Handy-Nutzer aufrufen und wie lange sie dort unterwegs sind. Auch bei der Datenerhebung setzen die Marktforscher aufs Internet: Statt Telefoninterviews werden immer öfter Online-Studien gemacht, weil sie billiger und schneller sind.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK SE) einen Umsatzrückgang um 4,6 % auf 1,16 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis verschlechterte sich um 31 % auf 88,9 Mio. Euro. "Es war ein schwieriges Jahr", sagte Wübbenhorst. "Die Kunden haben Budgets gekürzt und den Preisdruck erhöht." Nun gebe es aber Zeichen für eine wirtschaftliche Erholung. Bereits im letzten Quartal 2009 habe die Umsatzkurve deutlich nach oben gezeigt.

Die neue Finanzchefin Pamela Knapp sagte, das Unternehmen sei solide finanziert und verfüge über einen beträchtlichen Kredit-Spielraum. Das Finanzierungspotenzial betrage rund 430 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich im vergangenen Jahr weltweit um 3,8 % auf 10.058. Davon arbeiteten 1.790 Beschäftigte (+2,5 %) in Deutschland. Als Dividende für 2009 sollen 30 Cent (Vorjahr: 46 Cent) pro Aktie gezahlt werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.