Zwar verlangen immer mehr Kunden nach mobilem Internet, doch der harte Wettbewerb drückt die Preise. Kein Anbieter traut sich deshalb seine Tarife zu erhöhen.
Trotzdem sind umfangreiche Investitionen in die Mobilfunknetze nötig, um den explosionsartig steigenden Datenhunger der Kunden zu stillen. Die Folge: Die Gewinnspanne schrumpft immer weiter. "Mobiles Breitbandinternet ist himmlisches Manna für die Kunden, aber es ist die Hölle für Mobilfunkbetreiber", sagt der langjährige Berater globaler Mobilfunkbetreiber, John Strand.
Ein Internet-Stick sieht aus wie ein USB-Speichergerät und wird genauso an den Laptop angeschlossen. Andere Nutzer verwenden Internet-Karten, die ähnlich funktionieren und ebenfalls Zugang zum mobilen Breitbandinternet ermöglichen. Auch "Smartphones", also Handys wie Apples iPhone oder RIMs Blackberry, werden von immer mehr Kunden zum Internetsurfen verwendet. Viele der Sticks, Karten oder Smartphones werden von Mobilfunkanbietern gleich mit Internet-Flat-Rate oder großen Datenpaketen verkauft - zu Kampfpreisen.
"Wegen der Internet-Sticks und -Karten verwenden viele Leute das mobile Internet wie die feste Breitbandverbindung zu Hause", sagt der Direktor für Netzabdeckung bei der norwegischen Telenor, Bjorn Amundsen. "Aber die Netze halten das nicht aus." Wer mit Laptop und Internet-Stick online geht, verbraucht 450 Mal mehr Bandbreite als mit einem normalen Handy. Alle 6 Monate verdoppelt sich der weltweite Datenverkehr. Dennoch warnt Amundsen vor zu hohen Ausgaben: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viel investieren." Sonst könne man sehr leicht Geld verlieren.
Sprunghafter Anstieg
Während die Zahl der weltweiten Festnetzanschlüsse seit 2005 nach Daten des Marktforschers IDATE um 0,9 % gefallen ist, stieg die Zahl der Mobilfunkverträge sprunghaft an - um 95 % auf 4,22 Mrd. 10 % der mobilen Kunden sind dabei nach Angaben der Anbieter für 80 % des Datenverkehrs verantwortlich: Sie verzichten häufig nicht nur auf einen festen Internetanschluss zu Hause, sondern spielen über das mobile Netz Online-Videospiele, laden Filme oder Musik herunter. Um noch Bandbreite für ihre anderen Kunden übrig zu haben, drosseln viele Anbieter mittlerweile die Zugangsgeschwindigkeit der intensiven Nutzer.
Bekommen die Anbieter die Probleme mit dem mobilen Internet nicht in den Griff, sieht Michele Campriani, Chef von Accanto Systems, einer Firma die den Datenverkehr in Telekommunikationsnetzen misst, schwarz: "Einige Firmen werden dann nicht überleben." Aus mobilen Internet-Flat-Rates sind die ersten Unternehmen schon wieder ausgestiegen.