Die heimische Niederlassung des US-Datenspeicherspezialisten NetApp hat ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2009 (per Ende April) um rund 30 Prozent gesteigert. In der ebenfalls von Wien aus betreuten Region Osteuropa betrug der Zuwachs sogar 100 Prozent - wenn auch von einem geringeren Niveau aus. "Wir haben damit die internationalen Vorgaben getoppt", erklärte Ewald Glöckl, der sowohl für das Österreich-Geschäft des Unternehmens als auch für Osteuropa verantwortlich ist.
Trotz des schwierigen Umfeldes sollen heuer der Hub Wien und die Aktivitäten in der Region weiter ausgebaut werden. Sehr gut sei man in Polen, Tschechien und der Slowakei aufgestellt, in Rumänien und Bulgarien gebe es aber noch Nachholbedarf, so Glöckl. Derzeit sei ein eiserner Sparwille bei den Unternehmen spürbar, allerdings könnten Investitionen aufgrund des anhaltenden Datenwachstums nicht endlos aufgeschoben werden.
"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Welle zurück schwappt", erwartet der Manager. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet er mit einem abgeschwächten Wachstum, schon Anfang des kommenden Jahres sollen aber wieder deutliche Zuwächse verzeichnet werden.
Bei KMUs habe man deutliche Fortschritte gemacht, was dabei hilft, Ausfälle von Großkunden durch die breitere Aufstellung zu kompensieren. Ebenso vorangetrieben wurde der Ausbau des Partnergeschäfts, um den indirekten Vertrieb zu forcieren. Der Umsatzanteil des Hardware-Geschäfts ist in den vergangenen Jahren aufgrund des deutlichen Preisverfalls von mehr als 50 Prozent auf etwa ein Drittel gesunken. Rund 40 Prozent entfallen inzwischen auf Software, der Rest auf Services.
Netzwerk für Cloud Computing gegründet
Stark engagieren will sich NetApp auch im Bereich Cloud Computing. Das Thema sei zwar keine Neuerfindung, aber durch die "evolutionäre Weiterentwicklung und den Trend zum Outsourcing" könnten Anwendungen jetzt deutlich effizienter und einfacher angeboten werden. In Zusammenarbeit mit IT-Herstellern, Technologiepartnern und Systemintegratoren will das Unternehmen ein Netzwerk bilden, das alle Komponenten für eine Cloud-Infrastruktur anbieten kann. "Denn zu einer Gesamtlösung braucht es mehr als nur eine Speichersoftware", so Glöckl.
NetApp ist laut eigenen Angaben in Österreich - gemessen am Umsatz - die Nummer drei bei Speichersoftware nach Hewlett Packard und EMC und beschäftigt derzeit rund 30 Mitarbeiter. Das Unternehmen erzielt laut Branchenkennern Erlöse im mittleren zweistelligen Mio.-Euro-Bereich. Der Gesamtkonzern hat eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2009 mit rund 8.000 Mitarbeitern 3,4 Mrd. US-Dollar (2,38 Mrd. Euro) umgesetzt.