Das Computer-Urgestein ist Geschichte. Am Mittwoch hat Oracle die 7,4 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Server-Herstellers abgeschlossen. Damit hört die 1982 gegründete Sun auf, als eigenständiges Unternehmen zu existieren; die Notierung an der Börse endete.
Mit den Servern von Sun besitzt Oracle aus dem kalifornischen Redwood Shores ab sofort zwei Standbeine, wie Konzernchef Larry Ellison darlegte: Neben dem Software-Geschäft auch die Hardware. Ellisons Ziel ist es, abgestimmte Komplettsysteme anbieten zu können. Er will dazu 2.000 neue Leute einstellen; gleichzeitig fallen durch die Fusion viele Stellen weg.
Über die leistungsstarken Rechner von Sun läuft unter anderem ein guter Teil des weltweiten Internet-Datenverkehrs. Firmen setzen die Computer für ihre Datenverwaltung ein. Oracle wiederum ist die Nummer zwei bei Firmen-Software nach der deutschen SAP.
Oracle hatte Sun im vergangenen Jahr gekauft. Die Übernahme hing aber bis vergangene Woche in der Luft. Erst dann hatte die EU-Kommission als letzte Wettbewerbsbehörde ihre Einwilligung erteilt. Sie fürchtete ursprünglich, dass Oracle auf dem Software-Sektor zu mächtig werden könnte. Mit Sun hatte der Konzern auch deren Datenbanklösung MySQL und die Entwicklungsplattform Java übernommen.