Drohung mit Werksprengung in Frankreich modern

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Die Drohung der Beschäftigten des französischen Autoteileherstellers New Fabris mit der Sprengung ihres Werks macht Schule. Nach den Mitarbeitern eines Nortel-Werks (Telekomausrüstung) bei Paris drohten die Beschäftigten von JLG in Tonneins (Maschinenbau) mit der Zerstörung von Anlagen. Nach dem Vorbild von New Fabris verteilten die Mitarbeiter Gasflaschen und Paletten mit brennbarer Flüssigkeit.

Der Autokonzern Renault erklärte unterdessen, dass er dem insolventen Unternehmen New Fabris ein Teil der Lagerbestände abnehmen werde. Bedingung sei allerdings, dass das Geld dafür in die Abfertigungen für die Mitarbeiter fließe. Renault war zusammen mit PSA Peugeot Citroen Hauptkunde des Unternehmens.

JLG war 2006 vom amerikanischen Schwermaschinen-Hersteller Oshkosh Truck übernommen worden. Das Unternehmen streicht 53 Stellen und bietet den Betroffenen jeweils 16.000 Euro Abfertigung. Die Beschäftigten wollen 30.000 Euro Abfertigung erpressen. Denselben Betrag je Gekündigten fordern auch die Mitarbeiter der insolventen New Fabris. Die Nortel-Mitarbeiter wollen je 100.000 Euro.

"Eine Erpressung mit Gasflaschen wird weder Prämien bringen noch eine Umwandlung des Werks ermöglichen", erklärte der Staatssekretär für Beschäftigung, Laurent Wauquiez. "Die Gasflasche nehmen heißt, sich mit dem Rücken zur Wand zu stellen und das Risiko einer totalen Explosion einzugehen. Das ist kein akzeptables Element des sozialen Dialogs."

Beim insolventen Telekomausrüster Nortel, wo 467 Stellen wegfallen sollen, sprachen die Beschäftigten von einer symbolischen Tat: "Wir sind keine Terroristen." Dagegen erklärten die JLG-Werker, sie meinten es ernst.

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