Prinzipiell trinken wir weniger Alkohol als früher. Aber beim Bier haben wir das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht.
Es ist eine süffige Bilanz: Im Vorjahr hat die heimische Bier-Branche 9,98 Millionen Hektoliter verkauft (inklusive alkoholfrei und Exporte). Anders ausgedrückt ist das knapp eine Milliarde Liter Bier.
Trinken wie vor der Pandemie
Die Industrie erreicht also wieder eine Menge wie vor der Pandemie.„2023 war ein schwieriges Jahr, das von einer historisch hohen Inflation und einer Veränderung der Absatzmärkte sowie Konsumzurückhaltung geprägt war. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte können wir mit den Ergebnissen zufrieden sein“, sagt Karl Schwarz, Obmann des Verbandes der Brauereien.
Dennoch: Die Brauereien müssen sich an die neuen Gewohnheiten der Menschen gewöhnen. Junge trinken immer weniger Alkohol. Auch der "demographisch-ethnische Wandel in der Gesellschaft ist eine Realität, der sich die Brauer stellen müssen.“
Bier wird teurer
Die Teuerung macht auch vor dem Gerstensaft keinen Halt. Auch die hohen Lohnabschlüsse in den beiden vergangenen Jahren schlagen zudem „auf den Bierpreis durch", sagt Schwarz. Ein oe24-Rundruf bestätigte: Die Preise in Lokalen werden um etwa vier bis fünf Prozent angehoben.
Trend: Abkehr vom Bier
Problematisch war etwa im Vorjahr der Frühling. Wegen der dramatischen Teuerung sank der Verkauf um gleich 9 % - wobei im Sommer und danach wieder aufgeholt wurde. Auch bei der Gastronomie entwickelt sich der Trend gegen das Biertrinken. Laut Aussendung boomen Ethno-Lokale und Systemgastronomie . „Diese Betriebstypen setzen weniger auf Bierkompetenz oder schenken gar kein Bier aus“, so Schwarz.
Stark im Kommen: Alkoholfrei
Absolut im Trend liegt alkoholfreies Bier. In Europa liegt der Anteil an der Gesamtproduktion bereits bei 5 %. "Wenn wir uns den europäischen Durchschnitt zum Vorbild nehmen und auf österreichische Größenverhältnisse umlegen, dann sprechen wir von einem Potenzial von 42 Millionen Seiterl oder 28 Mio. Krügerl mehr alkoholfreies Bier", sagt Florian Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbands.
Eines ist fix: Österreich bleibt ein Bier-Land. Es gibt knapp 350 Braustätten, die im Vorjahr einen Umsatz von mehr als 1,4 Mrd. €erwirtschafteten.