Zum Absatzerfolg bisher widersprüchliche Angaben.
Microsoft-Kunden müssen von Freitag an für den Umstieg auf Windows 8 tiefer in die Tasche greifen: Am Donnerstag lief das Einführungsangebot zum Start des neuen Betriebssystems aus. Vom 1. Februar an kostet ein Upgrade auf die Standard-Version von Windows 8 dann knapp 120 Euro. In den ersten Monaten konnten Umsteiger von älteren Windows-Versionen schon für knapp 30 Euro eine Lizenz für Windows 8 Pro von der Microsoft-Webseite herunterladen. Die Pro-Version wird künftig 280 Euro kosten. Der Software-Konzern ist bisher mit dem Absatz-Erfolg von Windows 8 sehr zufrieden. Einzelne PC-Hersteller klagten jedoch nach dem Verkaufsstart, Windows 8 habe nicht den erhofften Aufschwung gebracht.
Wer die Einstiegsrabatte verpasst hat, kann zumindest als Schüler oder Student noch einmal für weniger Geld an das neue Windows kommen. Ab 21. Februar soll Windows 8 Pro für Nutzer einer älteren Windows-Version für knapp 70 Dollar (52 Euro) zu haben sein, teilte Microsoft auf einem Firmenblog mit. Kunden können auch die sogenannte System Builder-Version erwerben, die anstelle eines Upgrades eine Neuinstallation des Betriebssystems ermöglicht. Sie kosten rund 82 Euro in der Grundversion beziehungsweise 125 Euro in der Pro-Variante. In Deutschland vertreibt Microsoft diese Windows-Versionen, die eigentlich nur für Systemhersteller vorgesehen sind, auch an private Endkunden.
Zum Absatzerfolg von Windows 8 gibt es bisher widersprüchliche Angaben. Microsoft zeigte sich zufrieden mit 60 Millionen verkauften Lizenzen, sowohl zum Einsatz auf neuen Geräten als auch für Umsteiger von einer älteren Windows-Version. Das neue Betriebssystem habe die Kunden begeistert, erklärte Konzernchef Steve Ballmer vergangene Woche.
Der Optimismus von Ballmer wurde nicht von allen PC-Herstellern geteilt: "Der ganze Markt hat sich seit dem Start von Windows 8 nicht erholt", sagte der Präsident des taiwanesischen Herstellers Acer, Jim Wong. "So einfach kann man bewerten, ob es erfolgreich ist oder nicht." Auch Dell rechnet nicht damit, dass Kunden sofort auf den neuen Windows-Zug aufspringen. "Der Verkaufsstart lief langsamer als erwartet", sagte der Chef von Hewlett-Packard, Todd Bradley, Mitte Jänner im Interview mit Bloomberg TV. Er erwarte jedoch weiteres Wachstum.