Der gescheiterte Ausgleich und die Konkurseröffnung der Elektrohandelskette Cosmos haben zumindest eine gute Seite: Es dürfte nun leichter sein, einen Investor zu finden. Die gesetzliche Ausgleichsforderung von 40 % der Schulden muss nicht erfüllt werden. Damit wurde ein Einstieg für Investoren deutlich attraktiver. Für das Unternehmen wäre ein Neustart ohne Altlasten möglich.
Auch Masseverwalter Karl Engelhart sieht im Konkurs - im Gegensatz zu einem Ausgleich - eher Vor- als Nachteile. "Man kann rascher reagieren, etwa bei der Beendigung von Dienstverhältnissen oder der Auflösung von Verträgen", sagte der Rechtsanwalt.
Dennoch wurden in der letzten Gläubigerversammlung vor zwei Tagen "strenge Auflagen" formuliert. Bereits Mitte nächster Woche soll es einen ersten "Check" geben, ob sich ein ernstzunehmender Financier abzeichnet. In zwei Wochen muss, wie berichtet, das Ergebnis über einen Investor vorliegen. Ansonsten werde das Unternehmen liquidiert.
Auch der KSV erwartet eine sukzessive Schließung, wenn nicht schnell ein Investor einspringt. Laut Masseverwalter wird bereits mit 3-4 möglichen Investoren über eine Übernahme eines Teils des Unternehmens gesprochen.
Wie berichtet wurden mit dem Konkursantrag auch die Schließung von zehn unrentablen Filialen sowie die Auflösung der Dienstverhältnisse von 450 Mitarbeitern beschlossen. Zur Kündigung angemeldet wurden ja bereits alle 1.160 Cosmos-Beschäftigten. Nun geht es vorerst um die Sicherung der verbleibenden Filialen und eine Aufrechterhaltung des Warenflusses.
