Laut E-Control

So stark steigen die Entgelte für Strom- und Gasnetz

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Nicht nur die Energie selbst wird teurer: Auch die Entgelte für das Strom- und Gasnetz steigen kommendes Jahr an.  

Beim Strom kommt es mit Jänner 2023 vor allem aufgrund der Strompreissteigerungen auf den Märkten trotz angekündigter staatlicher Abfederungsmaßnahmen zu deutlich höheren Kosten. Beim Gas kommt es auch überall außer in Tirol zu Mehrkosten, berichtete die E-Control am Dienstag. Diese fallen aber geringer aus als beim Stromnetz.

"Alles andere als erfreulich"

"Ein Teil der Netzkosten - die Netzverlustentgelte - werden direkt von den Preisen an den Strommärkten beeinflusst und daher wirken sich diese Preisanstiege auch auf die Netzkosten aus", erläuterte E-Control-Vorstand Alfons Haber zum Stromnetz. "Eine Erhöhung der Netztarife ist für die Konsumentinnen und Konsumenten natürlich alles andere als erfreulich. Umso wichtiger ist in diesem Zusammenhang, dass diese hohen Tarife nicht in Summe bei den Konsumenten ankommen, sondern durch staatliche Maßnahmen abgefedert werden."

Noch im Dezember soll ein entsprechendes Gesetz beschlossen werden, das es ermöglicht, im ersten Halbjahr 2023 rund 60 Prozent der Mehrkosten beim Stromnetz abzufangen. 260 Millionen Euro sollen dafür vom Bund zur Verfügung gestellt werden. "Bereits jetzt werden seitens des Vorstands der E-Control alle Vorbereitungen zur Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen getroffen, sodass sehr bald im neuen Jahr eine Novelle der Systemnutzungsentgelte-Verordnung durch die Regulierungskommission beschlossen werden kann", so Haber. Auch seitens der Netzbetreiber sei der E-Control signalisiert worden, insbesondere bei Kleinverbrauchern im Moment keine Änderung der Verrechnungen vorzunehmen, sondern die Effekte in den Vorschreibungen durch Glättungen zu berücksichtigen. "Somit sollten die meisten Konsumenten die Unterstützung ohne schwankende Zahlungsverpflichtungen spüren."

107 Euro pro Jahr

Unter gemeinsamer Betrachtung der Netznutzungs- und Netzverlustentgelte ergeben sich ohne die vorgesehenen Entlastungen im Österreichschnitt ab 2023 um knapp 45 Prozent höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh fällt die Netzkostenerhöhung mit gut 41 Prozent etwas geringer aus und beträgt rund 107 Euro pro Jahr bzw. etwas weniger als 9 Euro pro Monat. Die gerade in Umsetzung befindlichen Maßnahmen werden rund 60 Prozent der Erhöhung aus Netzverlustentgelten abfedern. Aufgrund der Maßnahmen "wird sich allerdings die gesamte Kostenentwicklung nicht in dieser Höhe niederschlagen. Die exakte Ermittlung für das gesamte Jahr 2023 ist allerdings noch nicht verlässlich möglich", schreibt die E-Control.

Beim Gas machen die Netzentgelte je nach Bundesland weniger als 20 Prozent der gesamten Gasrechnung aus, der Rest entfällt auf die Kosten für die Gaslieferung sowie Steuern und Abgaben. "Für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden verteuern sich im österreichweiten Schnitt die Netzentgelte um 13 Prozent bzw. 3,50 Euro pro Monat", rechnet der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, vor.

Zum Kostenanstieg beim Stromnetz hieß es von Urbantschitsch, dass sich aufgrund der Investitionstätigkeit für den Ausbau und den Erhalt des Stromnetzes eine Erhöhung der Netzentgelte von 7,4 Prozent ab 2023 ergeben würde. Gleichzeitig hätten sich die Netzverlustentgelte gegenüber 2022 aber vervielfacht. Grund dafür sind die massiven Anstiege der Energiepreise an den Börsen. "In der Kostenermittlung wurden um rund 530 Prozent höhere Preise als im Vorjahr berücksichtigt. Dies führt zu zusätzlichen Kosten von rund einer Milliarde Euro", erläutert der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.
 

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