Spektakuläre Wende

Erpressungsversuch gegen Novomatic

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Laut Anzeige wollte Peter Barthold den Glücksspielkonzern Novomatic erpressen.

Spektakuläre Wende in der Causa um angebliche Schmiergeldzahlungen des Glücksspielriesen Novomatic an Ex-Politiker Peter Westenthaler. Ex-Rapid-Tormann Peter Barthold, ein früherer Geschäftspartner von Novomatic, hatte den Konzern deshalb angezeigt, führt außerdem ein Zivilverfahren gegen das Unternehmen, das ihm angeblich Geld schulde. Jetzt aber hat Barthold selbst eine Anzeige am Hals – wegen des Verdachts, „die Novomatic-Gruppe durch gefährliche Drohungen zur Leistung von Zahlungen in zweistelliger Millionenhöhe zu nötigen“, wie es in der ÖSTERREICH vorliegenden Sachverhaltsdarstellung heißt.

Barthold wollte Millionenzahlung von Novomatic

Eingebracht wurde die Anzeige von Gert Schmidts Firma Omni Media. Schmidt, einer der besten Kenner der Szene, stieß bei Recherchen über illegales Glücksspiel auf Barthold und fand heraus: Der Ex-Fußballer, selbst angeblich Spieler, hätte in den letzten Jahren zig Millionen Euro in Casinos verzockt, sei finanziell blank gewesen und hätte, wie in der Anzeige steht, bereits 2013 den Plan gefasst, „die Novomatic zu erpressen“ und dafür „belastend wirkendes Material zu konstruieren“. Er hätte der Novomatic gedroht, Behauptungen über illegale Zahlungen an Westenthaler im Auftrag des damaligen Novomatic-Chefs Franz Wohlfahrt zu verbreiten. Dazu hätte er mit versteckter Kamera Videos von Westenthaler gemacht.

In der Folge hätte Barthold Wohlfahrt gedroht. Wohlfahrt hätte ihm angeblich eine „Kompensation“ zugesichert, weil ihm nach dem Aus fürs kleine Glücksspiel in Wien die Einnahmen weggebrochen wäre. Eine solche Zusage gab es nie, wie Barthold inzwischen vor Gericht zugab. Aber gedroht hätte er: Zahle Novomatic nicht, werde er belastendes Material publik machen. Was er dann mit den konstruierten Westenthaler-Videos auch getan hätte. Jetzt ermitteln die Behörden. 
Es gilt die Unschuldsvermutung.
Angela Sellner

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