Konzern wird nach Pleite der Mutter (300 Mio. Euro Schulden) verkauft.
Zwei ausländische Investmentfonds haben ein Angebot für die italienische Modegruppe Ferre eingereicht, die nach dem Tod des Firmengründers und Stardesigners Gianfranco Ferre vor drei Jahren eine schwierige Phase erlebt hat und nach der Pleite seines Hauptaktionärs, der börsennotierten IT Holding, auf der Suche nach einem neuen Besitzer ist. Ferre steht seit dem Konkurs der IT Holding unter Aufsicht eines Sonderverwalters.
300 Mio. Euro Schulden
Die IT Holding war Anfang 2009 unter einem Schuldenberg von 295,4 Mio. Euro zusammengebrochen. Für die Übernahme von IT Holding, die getrennt von Gianfranco Ferre verkauft wird, haben sich der italienische Immobilienlöwe Maurizio Borletti mit dem Private Equity-Fonds Antares, sowie ein Bündnis aus ING, Pioneer Investments und Goldman Sachs gemeldet.
Frühere Spitzenmarke
Dabei hatte das Mailänder Unternehmen für seinen Neubeginn nach dem Tod des Firmengründers Gianfranco Ferre im Juli 2007 hart gekämpft. Mit 400 Boutiquen und einem Jahresgewinn von 94 Mio. Euro war Ferre die Spitzenmarke von IT Holding, die unter der Kontrolle des süditalienischen Modeunternehmers Tonino Perna stand.
Trotz der Pleite des Mutterkonzerns und der Krise hat Ferre im vergangenen Jahr eine neue Expansionsphase mit Schwerpunkt Osten gestartet. Ferre ist bereits in Moskau und in Jekaterinburg präsent. Auch die Expansion in die Ukraine hat der Konzern mit einem Shop in der Hauptstadt Kiew unternommen.
Die neue Expansion ist unter anderem der erfolgreichen Strategie der Geschäftsführerin Michela Piva zu verdanken, die im November 2007 das Ruder des Unternehmens übernommen hat und kürzlich im Amt bestätigt worden ist. Nach dem Tod des Firmengründers hat das Designerduo Roberto Rimondi und Tommaso Aquilano die kreative Leitung des Unternehmens übernommen und dem Modehaus neuen Schwung verliehen.