EU-Bericht warnt vor Krisen-Folgen für Industrie

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Ein neuer EU-Bericht warnt vor den anhaltenden Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise für die europäische Industrie. Trotz großer Anstrengungen der Unternehmen könne ohne neues politisches Handeln "das schwere Erbe der Krise nicht überwunden werden", heißt es in einer Zusammenfassung des Berichts, die AFP am Donnerstag in Brüssel vorlag.

Als Gegenmittel schlägt die EU-Kommission unter anderem Erleichterungen bei der Kreditvergabe und das Drücken der Energiepreise vor.

3,5 Millionen Jobs seien im produzierenden Gewerbe seit 2008 verloren gegangen, heißt es in der Mitteilung der Kommission, die mit dem Bericht zusammen am Mittag offiziell vorgestellt werden sollte. Der Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung sei von 15,8 Prozent im Jahr 2008 auf 15,1 Prozent im Jahr 2013 zurückgegangen - demgegenüber hatte der frühere Industriekommissar Antonio Tajani ein Ziel von 20 Prozent bis 2020 ausgegeben.

Viele Faktoren drücken der Mitteilung zufolge Europas Wettbewerbsfähigkeit. Dazu zählten insbesondere die Energiepreise. Zwar hätten europäische Firmen in den letzten Jahren in vielen Sektoren mehr Energie eingespart als die außereuropäische Konkurrenz. Zugleich stiegen jedoch die Energiepreise noch stärker an, beklagt die Kommission. Dadurch stünden die EU-Firmen trotz ihrer Verbesserungen heute gegenüber der Konkurrenz schlechter da.

Deutschland allerdings behauptet den Angaben zufolge seine starke Stellung. Die deutsche Industrie zeichne sich durch technologie- und kapitalintensive Betriebe aus und fahre damit gut. "Im Gegensatz zur Situation in den meisten Mitgliedsstaaten hat die Beschäftigung im herstellenden Sektor seit 2007 weiter zugelegt", heißt es in den Unterlagen. Den vergleichsweise hohen Lohnkosten stehe dabei eine hohe Arbeitsproduktivität gegenüber.

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