Eurofighter fordert mehr "politischen Support"

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Der neue Eurofighter-Chef Enzo Casolini sieht die Produktion des gleichnamigen Kampfflugzeugs in Europa gefährdet, wenn nicht bald neue Exportaufträge gewonnen würden, sagte im Interview der "Financial Times Deutschland".

Die Politik müsse solche Exportgeschäfte stärker unterstützen. Zwar hätten die europäischen Stammkunden in diesem Jahr eine weitere Bestellung über 112 Kampfflugzeuge für 9 Mrd. Euro abgegeben. Zudem wurde die Produktion deutlich erhöht. Damit sei die Fertigung jedoch nur bis 2015 gesichert.

Den vier Partnernationen für das Eurofighter-Programm, Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien, komme dabei die Schlüsselrolle zu. "Wir brauchen mehr Aufträge über Regierungen und eine besser koordinierte politische Unterstützung", sagte Casolini. Das Industriekonsortium sieht in den nächsten 20 Jahren ein Marktpotenzial von 800 Kampfflugzeugen in der Eurofighter-Klasse.

Daraus erhofft sich das Konsortium Aufträge für 300 Modelle. Das würde die Produktion für weitere 5 bis 6 Jahre auslasten. Europaweit seien etwa 100.000 Beschäftigte und 400 Firmen direkt oder indirekt mit dem Eurofighter beschäftigt. Eurofighter-Chef Casolini sehe in einer Exportoffensive die einzige Chance, die Produktion des Kampfflugzeugs längerfristig zu sichern.

Sehr große Bedeutung habe die Bewerbung in Indien für 126 Maschinen, sagte Casolini. Branchenkenner sprechen von einem potenziellen Auftrag über 10 Mrd. Euro. Die Angebotsanfrage aus Indien beinhalte auch eine Lizenzfertigung mit eigener Endmontage für das Flugzeug, Technologietransfer und ein industrielles Angebotspaket.

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