Europas Leitbörsen schließen leichter

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Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag nach einem bewegten Handelstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 32,11 Einheiten oder 1,01 Prozent auf 3.153,75 Zähler.

Am späten Vormittag hatte ein unerwartet starker Rückgang der Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für einen Dämpfer gesorgt. Das ZEW-Konjunkturbarometer hatte gezeigt, dass Finanzexperten mittlerweile deutlich skeptischer auf die Konjunkturentwicklung in Deutschland blicken.

Am Nachmittag sorgten Nachrichten aus den USA für keine Besserung. Die Stimmung in der Industrie der Region um New York ist derzeit so gut wie seit etwa vier Jahren nicht mehr. Auch die am Markt stark beachteten Umsatzdaten aus dem US-Einzelhandel werden von Experten der Commerzbank als insgesamt erfreulich bezeichnet. Die zu Beginn positiv tendierte Wall Street dreht im Verlauf ins Minus. Unterdessen signalisierte US-Notenbankchefin Janet Yellen bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats, dass die Fed es mit einer ersten Zinserhöhung nach der Finanzkrise weiterhin nicht eilig hat. Yellen bestätigte, dass die Notenbank ihre bereits dritte Runde von Anleihekäufen voraussichtlich im Oktober einstellen werde. Mit den Käufen hat die Fed die Langfristzinsen drücken und die Konjunktur anschieben wollen. Der Wachstumseinbruch im ersten Quartal 2014, den Beobachter vorrangig auf das sehr kalte Winterwetter zurückführen, sei vermutlich nur vorübergehender Natur, sagte Yellen weiter. Allerdings müsse beobachtet werden, ob die Wirtschaft den Einbruch im zweiten Quartal aufhole.

In den Einzelwerten präsentierten sich die Titel der Deutsche Bank fester. Sie stiegen um 1,94 Prozent auf 26,545 Euro, ebenso tendierten die Danone-Titel mit plus 0,90 Prozent auf 55,20 Euro.

Britisch American Tobacco (BAT) hält 42 Prozent an Reynolds. Der Camel-Hersteller Reynolds plant mit Lorillard einen Zusammenschluss zum Branchengigant mit mehr als 13 Mrd. Dollar Jahresumsatz und einem Börsenwert von aktuell rund 56 Mrd. Dollar. BAT hatte dem umfassenden Deal bereits seinen Segen gegeben. Diesen Anteil wolle BAT auch in jedem Fall weiterhin halten, hieß es zuletzt. Um die Wettbewerbsbehörden milde zu stimmen, sollen bestimmte Marken sowie Fabrikanlagen in den USA für rund 7,1 Milliarden Dollar an den britischen Rivalen Imperial Tobacco ("Davidoff", "Gauloises") gehen. Die Aktien von Imperial Tobacco fielen um 3,69 Prozent und die von Britisch American Tobacco um 1,77 Prozent.

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