EZB legt nach Juni-Feuerwerk eine Zinspause ein

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EZB-Präsident Mario Draghi hat angekündigt, dass das Geld im Euroraum noch lange sehr billig bleiben wird. Das ist gut für Kreditnehmer, aber schlecht für Sparer. Immerhin: Eine weitere Zinssenkung ist so gut wie ausgeschlossen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins im Euroraum wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,15 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat, wie die Notenbank mitteilte. Nach dem Feuerwerk von Sondermaßnahmen im Juni erwarten Experten, dass die EZB die Wirkung ihrer bisherigen Schritte nun zunächst abwarten und vorerst auch keine weiteren unkonventionellen Maßnahmen beschließen wird.

Denn erst vor vier Wochen hatte die EZB im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturflaute ein bisher beispielloses Anti-Krisenpaket aufgelegt: Sie senkte den Leitzins von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent und führte einen Strafzins für Geschäftsbanken ein, die Geld bei der Notenbank parken.

Bisher haben sich die Beschlüsse jedenfalls noch nicht auf die Inflation im Euroraum ausgewirkt: Sie blieb im Juni bei 0,5 Prozent und liegt damit weit unter dem Zielwert von knapp unter 2,0 Prozent, bei dem die EZB Preisstabilität gewährleistet sieht.

Gleichzeitig betonte Draghi aber auch: "Wir sind hiermit nicht am Ende, solange wir uns im Rahmen unseres Mandates bewegen." Weitere unkonventionelle Schritte seien in Vorbereitung. Ausdrücklich nannte der EZB-Präsident den Kauf von Kreditpaketen (ABS) und breit angelegte Wertpapierkäufe ("Quantitative Easing"/QE).

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