EZB: Zinspause und Hoffnung auf mehr Transparenz

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Europas Währungshüter sorgen für Gesprächsstoff - auch wenn sie an ihrem Kurs des extrem billigen Geldes vorerst nichts ändern dürften. Vor dem Treffen des EZB-Rates an diesem Donnerstag in Frankfurt schürten führende Notenbanker die Hoffnung auf mehr Transparenz der Europäischen Zentralbank (EZB). Selbst EZB-Präsident Mario Draghi sprach sich dafür aus, die bislang geheimen Protokolle der Sitzungen zu veröffentlichen. Damit würde die Zentralbank für die Akteure an den Finanzmärkten noch berechenbarer - ein wichtiger Schritt gerade in Zeiten wie der schwelenden Euro-Schuldenkrise.

Bisher liegen die Protokolle der EZB-Ratssitzungen 30 Jahre unter Verschluss. Anfang der Woche hatten die Direktoriumsmitglieder Benooit Coeure und Jörg Asmussen in einem gemeinsamen Interview eine Änderung dieser Praxis angeregt. Das Thema hatte vor einiger Zeit bereits EZB-Chefvolkswirt Peter Praet aufgebracht. Draghi stellte sich in der "Süddeutschen Zeitung" nun hinter den Vorschlag, die Protokolle zu veröffentlichen: "Ich halte das für einen notwendigen nächsten Schritt. Daher wird das EZB-Direktorium dem EZB-Rat einen entsprechenden Vorschlag zur Diskussion und Entscheidung vorlegen."

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Durch mehr Transparenz und Offenheit sollen die Finanzmärkte Klarheit und Orientierung über die geldpolitischen Entscheidungen und den künftigen Kurs der Währungshüter erhalten. Gegner eines solchen Schritts geben zu bedenken, Notenbanker könnten von ihren nationalen Regierungen unter Druck gesetzt werden.

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