FACC: 2010 kein Jobabbau geplant

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Die neuen Eigentümer des oberösterreichischen Flugzeugzulieferers FACC (Fischer Advanced Composite Components), die chinesische XAC (Xi'an Aircraft Industry (Goup) Company Ltd.) planen keinen Jobabbau am Stammsitz in Ried - zumindest nicht im nächsten Jahr, wie bei der Vertragsunterzeichnung im Wiener Palais Pallavicini betont wurde.

Raiffeisenlandesbank-Oberösterreich-Chef und stellvertretender Aufsichtsrats-Vorsitzende Ludwig Scharinger verwies auf die Standort-Garantie, die die XAC abgegeben haben. Der Entwicklungsaufwand für neue Flugzeugteile bleibe immer der gleiche, egal wieviel Stück verkauft werden, sagte Scharinger. Schon jetzt liefere die FACC beispielsweise Passagierkabinen nach China, allerdings wegen des Wechselkurse zu schwierigen Bedingungen. In Ried werde weiter die Entwicklung und die Produktion der komplexen Teile bleiben. Das was einfach zu produzieren sei, könne auch nach China ausgelagert werden. Mit dem neuen chinesischem Eigentümer könne die FACC aber ganz andere Stückzahlen absetzen.

China erlebe derzeit einen Boom der Luftfahrtindustrie, sagte der Vize-Chef der AVIC, der Holding, zu der die XAC gehört, Geng Ruguang. In den nächsten 20 Jahren werden allein im chinesischen Markt 3.000 neue Flugzeuge gebraucht. "Die FACC braucht einen riesigen Markt - wie China", sagte Ruguang. Die Transaktion werde daher für beide Seiten positive Ergebnisse und eine positive Zukunft bringen, sagte er. Gleichzeitig gebe es für beide Seiten Risiken, etwa durch die Volatilität des Marktes. Dem begegnet die XAC durch die geplante Kapitalerhöhung - am Ende sollen es bis zu 60 Mio. Euro werden - und die Einbringung bestimmter Projekte, die der FACC neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

Finanziell nicht stark genug

"Wir hatten nicht die finanzielle Muskelkraft", um auf die neue Situation zu reagieren, sagte der bisherige Eigentümer und nunmehrige Vorsitzende des Aufsichtsrates Hannes Androsch. Er rechnet ebenfalls damit, dass die neuen Eigentümer die einfacheren Produkte künftig in China herstellen werden.

Bis wann die XAC aus der Investition Profit schlagen wollen, blieb offen. Natürlich erwarte man auch Profit. BEI FACC handle es sich aber um eine strategische und langfristige Investition von insgesamt rund 100 Mio. Euro, daher gebe es auch keinen Zeitplan, schon 2010 oder 2011 Profit zu machen, betonten die neuen FACC-Eigentümer.

Bis zum Verkauf gehörte die FACC den Österreichischen Salinen von Androsch, der ACC Kooperationen und Beteiligungen GmbH (jeweils 48,125 Prozent) und der Stephan GmbH (3,75 Prozent). Die Stephan GmbH bleibt mit 3,75 Prozent beteiligt, die ACC hält nun 5 Prozent, die XAC 91,25 Prozent.

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