Wiener Börse

ATX dreht bis Handelsschluss ins Plus

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Freundlich gestartete Wall Street macht Syrien-Sorgen vergessen.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch bis Sitzungsende ins Plus gedreht und klar höher geschlossen. Der ATX stieg um 20,78 Punkte oder 0,84 Prozent auf 2.481,35 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund elf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.492 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,65 Prozent, DAX/Frankfurt +0,20 Prozent, FTSE/London +0,08 Prozent und CAC-40/Paris +0,14 Prozent.

   Nachdem weder der ATX, noch das europäische Handelsumfeld, zur Wochenmitte von überwiegend positiv ausgefallenen August-Einkaufsmanagerindizes aus Europas und Chinas Dienstleistungssektoren profitieren konnten, zog die freundlich gestartete Wall Street den heimischen Leitindex ebenso wie die Mehrheit der übrigen europäischen Indizes bis zum Sitzungsende noch ins Plus.

   Zuvor hielten Händlern zufolge vorrangig die Sorgen um einen US-Militärschlag gegen Syrien die Risikofreude der Investoren im Zaum. Vom nachbörslich anstehenden Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) seien indessen keine Neuigkeiten zur Reduktion der massiven Fed-Anleihekäufe zu erwarten, hieß es weiter.

   Unter den Einzelwerten fuhren Zumtobel mit plus 5,92 Prozent auf 10,56 Euro die größten Kursgewinne ein. Bereits am Vortag waren die Papiere des Leuchtenherstellers infolge einer positiv aufgenommenen Quartalsbilanz um 3,85 Prozent höher aus dem Handel gegangen. Auch von Analystenseite wurde das Zahlenwerk als wertsteigernd eingeschätzt, die Experten der Erste Group hoben ihre Empfehlung von "Hold" auf "Accumulate" und ihr Kursziel von 8,0 auf 11,0 Euro. Jene der Berenberg Bank bestätigten ihre Kaufempfehlung "Buy" ebenso wie ihr 12,50 Euro-Preisziel.

   Klar im Plus präsentierten sich in Einklang mit einem international festen Rohstoffsektor auch voestalpine (plus 1,82 Prozent auf 33,58 Euro) sowie die Bankenwerte Raiffeisen (plus 1,65 Prozent auf 26,12 Euro) und Erste Group (plus 0,81 Prozent auf 25,00 Euro).

   Die größten Abschläge setzte es für AMAG, die entgegen der starken Branchentendenz 4,33 Prozent auf 20,76 Euro abgaben. Die Aktien des Alukonzerns werden ab dem 23. September aus dem ATX gestrichen. Im Gegenzug werden jene der Baufirma Strabag (heute 2,56 Prozent höher bei 17,40 Euro) wieder aufgenommen, hat das ATX-Indexkomitee am Dienstagabend entschieden. Die Strabag-Aktien waren bereits einmal im ATX vertreten, wurden aber im März dieses Jahres vom Leuchtenhersteller Zumtobel verdrängt. Im prime market bleiben sowohl Strabag als auch AMAG vertreten.

   Telekom Austria zeigten sich mit plus 1,40 Prozent auf 5,64 Euro völlig unbeeindruckt von Neuigkeiten rund um die erschwerten Übernahmeavancen des eigenen Großaktionärs Carlos Slim bei der niederländischen KPN. Der Telekomkonzern hat den Ansturm des mexikanischen Milliardär vorerst abgewehrt. Nachdem die KPN-Stiftung massiv Vorzugsaktien gekauft hatte, sei der Anteil des von Slim kontrollierten Unternehmens America Movil auf 14,86 Prozent gesunken, geht aus einer Mitteilung an die niederländische Börsenaufsicht hervor.


 

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