Wiener Börse

ATX dreht im Späthandel ins Plus

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US-Börsen stützen europäische Märkte.

Die Wiener Börse hat sich am Freitag mit leichten Gewinnen ins Wochenende verabschiedet. Der ATX stieg 2,36 Punkte oder 0,11 Prozent auf 2.143,36 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zwei Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.145 Punkten.

   Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,36 Prozent, DAX/Frankfurt +1,55 Prozent, FTSE/London +0,79 Prozent und CAC-40/Paris +1,31 Prozent.

   Angetrieben von festeren US-Börsen konnte der ATX im Späthandel ins Plus drehen. Nach den Turbulenzen infolge der Aufgabe des Franken-Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank am Donnerstag gestaltete sich Handel zum Wochenausklang überwiegend ruhig. Im Frühhandel hatten noch schwache Übersee-Vorgaben belastet.

   Auf Konjunkturseite bewegte vor allem der überraschend gute Michigan Sentiment Index die Aktienmärkte nach oben. Das Verbrauchervertrauen-Barometer der Universität Michigan stieg im Jänner auf den höchsten Stand seit elf Jahren. Infolge dessen fiel der Euro ebenfalls auf ein Elf-Jahres-Tief, dies verunsicherte die europäischen Börsen aber kaum.

   Bei den heimischen Unternehmen standen die beiden Bankwerte im Fokus der Anleger. Nach den schwachen Ergebnissen der beiden US-Großbank Citigroup und Bank of America enttäuschte auch Goldman Sachs mit Rückgängen im vierten Quartal. Erste Group reduzierten sich geringfügige 0,05 Prozent auf 19,37 Euro.

   Raiffeisen rasselten um 4,76 Prozent auf 10,00 Euro nach unten und zwischenzeitlich sogar unter die historische 10-Euro-Marke. Ein Aktienanalyst der Erste Group verwies auf einen möglichen Nachlauf in Reaktion auf die Aufhebung des Franken-Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank am Donnerstag. Am Vortag hatten RBI-Aktien trotz der Maßnahme noch zugelegt.

   Für die RBI sind die Fremdwährungskredite in Franken vor allem in Polen ein Thema. Dort wurden 2,9 Mrd. Euro als Fremdwährungskredite an Kunden vergeben, die nun mit deutlich höheren Rückzahlungen rechnen müssen. Dem Analysten zufolge seien diese Unsicherheiten wenig förderlich für die möglichen Pläne der RBI mit dem Polen-Geschäft. Um die Verluste in Russland auszugleichen, wären ein IPO an der Warschauer Börse oder der Verkauf der polnischen Tochter Optionen gewesen. "Dafür ist das Umfeld natürlich jetzt deutlich schwieriger", so der Analyst.

   Deutlich schwächer präsentierten sich auch Immofinanz mit minus 2,72 Prozent auf 2,04 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihre Empfehlung für die Aktie der heimischen Immofinanz von "buy" auf "hold" revidiert und ihr Kursziel von 3,15 auf 2,10 Euro gesenkt. OMV befestigten sich hingegen am oberen Ende 2,90 Prozent auf 22,33 Euro.

 

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